Der Zürcher Rapper Bligg und der Westschweizer Popsänger Bastian Baker sind die grossen Gewinner der siebten Verleihung der Swiss Music Awards (SMA) 2014: Sie können sich über jeweils zwei Trophäen in Form eines Pflastersteins freuen.
Baker wurde am Freitagabend die Auszeichnung für das beste Schweizer Pop/Rock-Album («Too Old to Die Young») zugesprochen. Bereits bekannt war, dass er auch als derzeitiger Best Act Romandie gilt.
Bligg, der nicht an der Preisverleihung im Hallenstadion war, sondern per Video von seinem zeitgleichen Konzert im Volkshaus zugeschaltet wurde, gewann in der Kategorie Best Album Urban National («Service Publigg»).
Auch der beste Schweizer Song («Mundart») stammt vom 37-Jährigen – dies war die einzige Kategorie, die erst während der TV-Übertragung vom Publikum vor den Fernsehbildschirmen zuhause bestimmt wurde.
Über die Mehrzahl der Preisträger konnte im Vorfeld online entschieden werden. Die Verleihung der Swiss Music Awards fand erstmals vor grossem Publikum im Zürcher Hallenstadion statt. Das Stadion war ausverkauft.
Allerdings standen deutlich weniger Stehplätze zur Verfügung als bei üblichen Rock-/Pop-Anlässen; insgesamt 5000 Leute waren am Freitag vor Ort. Musikalische Einlagen boten neben anderen Gotthard, Pegasus, das Folk-Duo Milky Chance aus Deutschland und die finnische Rockband Sunrise Avenue.
Ehrenpreis für Züri West
Internationale Preise erhielten in Abwesenheit etwa Stromae (Best Album), Passenger (Best Album Pop/Rock) und Eminem (Best Album Urban). Der Schweizer Nachwuchspreis ging an die Berner Band YOKKO. Feiern lassen konnte sich zudem die «Voice of Switzerland»-Siegerin Nicole Bernegger, die den Stein als Best Breaking Act entgegen nahm.
Den Ehrenpreis für das Gesamtwerk erhielten Züri West. Überreicht wurde er den Bernern von Radiomoderator Reeto von Gunten. Der Award sei ein Preis für die erste Halbzeit, sagte von Gunten mahnend an die Adresse der Band: «Ihr könnt machen was ihr wollt, Jungs, aber macht weiter.»
Schicke Promis mit Senf
Wie in früheren Jahren führten die Schauspielerin Melanie Winiger und der TV-Moderator Mario Torriani durch die SMA-Zeremonie. Sie taten dies auf effiziente Weise. Die Show erwies sich als bunt und abwechslungsreich. Allerdings wurde bei der Veranstaltung, die ja das ganze Land im Namen trägt, oft Schweizerdeutsch gesprochen.
Dass sich neben der sprachregionalen Provinzialität auch die Resistenz gegenüber Glamour nicht ganz austreiben lässt in der Schweiz, hatte sich bereits beim Flanieren der Stars über den Roten Teppich erwiesen. Die Promis kamen schick gekleidet – auf Videoschirmen oberhalb des Teppichs wurde für Senf geworben.