Die Schauspielerin und Regisseurin Jodie Foster hat ein offenes Geheimnis gelüftet. Bei der Verleihung der Golden Globes am Sonntagabend bestätigte sie erstmals öffentlich ihre Homosexualität. Zugleich verteidigte sie ihr Recht auf Privatsphäre.
Aus ihrer Beziehung zu der Filmproduzentin Cydney Bernard, mit der sie viele Jahre zusammen war und zwei Söhne grosszieht, hatte Foster nie ein Geheimnis gemacht, sie aber auch nicht an die grosse Glocke gehängt. Ausdrücklich dankte sie ihr nun und nannte sie „mein heldenhaftes Mit-Elternteil, meine Ex-Partnerin in der Liebe, aber aufrichtige Seelenschwester im Leben“.
Warum sie diesen Moment gewählt hatte, um sich über ihr Privatleben zu äussern, erklärte Foster später hinter der Bühne so: „Die Rede spricht irgendwie für sich… Das ist ein grosser Moment. Ich wollte das sagen, was mir am meisten am Herzen liegt.“ .
Foster, im November 50 Jahre alt geworden, wurde bei der Verleihung der Film- und Fernsehpreise für ihr Lebenswerk ausgezeichnet. Ihre Dankesrede begann sie mit dem Hinweis, sie habe etwas Wichtiges bekannt zu geben. „Ich sag‘ das jetzt einfach, laut und stolz: Ich bin, ähm, … Single“. „Ich hoffe, Sie sind nicht enttäuscht, dass das heute Abend keine grosse Coming-Out-Rede wird. Ich hatte mein Coming Out schon vor tausend Jahren, in der Steinzeit.“
Grosse Kelle ist nicht ihr Ding
Heutzutage werde von Prominenten erwartet, dass sie ihre Homosexualität „mit einer Pressekonferenz, einem eigenen Duft und einer Reality Show zur besten Sendezeit“ bekannt gäben, mokierte sich Foster und machte deutlich, dass solcher Wirbel ihr nicht liegt: „Nein. Tut mir leid. So bin ich einfach nicht.“
Fast trotzig fügte die Oscar-Preisträgerin, die schon als Kleinkind in Werbespots auftrat und mit 13 zum Filmstar wurde, hinzu: „Wenn Sie von klein auf eine öffentliche Person gewesen wären, wenn Sie hätten kämpfen müssen für ein Leben, das sich trotz alledem echt und ehrlich und normal anfühlt, dann wäre Ihnen vielleicht auch eine Privatsphäre mehr wert als alles andere.“
Die Ehrung für ihr Lebenswerk mit 50 Jahren schien sie nachdenklich gestimmt zu haben. „Das kommt mir vor wie das Ende einer Ära und der Anfang von etwas anderem. Beängstigend und aufregend, und was nun?“, sagte Foster in der Dankesrede. „Vielleicht stehe ich nie wieder auf dieser Bühne, oder überhaupt auf einer Bühne.“