Joël Thüring, das Schrot&Korn-Nachwuchstalent

Mit zwei Dingen kennen wir uns aus: Genderfragen und Witzveranstaltungen. Zeit, in die Politik zu gehen. Das Schrot&Korn-Genderdesk blickt auf eine ruhmreiche Geschichte zurück. Von Anfang an haben wir uns die feingeistige Kritik an hegemonialen Geschlechterverhältnissen auf die Fahne geschrieben. Bisher blieb unser Engagement jedoch mehr Talk als Walk. Das wollen wir ändern. Dieser Entscheid […]

Was für ein Karriereschritt: Joël Thüring wird vom Grossrat zum S&K-Reporter in Genderfragen.

Mit zwei Dingen kennen wir uns aus: Genderfragen und Witzveranstaltungen. Zeit, in die Politik zu gehen.

Das Schrot&Korn-Genderdesk blickt auf eine ruhmreiche Geschichte zurück. Von Anfang an haben wir uns die feingeistige Kritik an hegemonialen Geschlechterverhältnissen auf die Fahne geschrieben. Bisher blieb unser Engagement jedoch mehr Talk als Walk. Das wollen wir ändern.

Dieser Entscheid bringt personelle Neuerungen mit sich, zeichnen sich die Autoren von Schrot&Korn doch durch profunde Kenntnis ihres Fachbereichs aus. Das Organigramm, bestehend aus dem publizistischen Leiter Renato Beck (Jihadistenschreck) und Communityredaktor Matthias Oppliger (Club de Bâle), sowie den Volontären David Bauer (David Degen), Marc Krebs (träge Witzchen) und Dominique Spirgi (Enten), wird deshalb um einen weiteren Spezialisten ergänzt.

Wir freuen uns, Joël Thüring (Realsatire) als neuen Kollegen begrüssen zu dürfen. Thüring wird künftig voller Insbrunst auf seinem Steckenpferd, der Gleichstellung, unter unserer Flagge dem Sonnenuntergang entgegenreiten.

Thüring hat den Auftrag, für uns innovative Formen der Satire zu entwickeln. So begnügt er sich für seinen Einstieg nicht etwa mit einem normalen Blogbeitrag. Nein, Thüring verbindet die neue Aufgabe geschickt mit seinen Fähigkeiten als Politiker. In der Tradition unseres frühreren Praktikanten E. W. besteht sein Humor darin, dem Regierungsrat komische Anfragen zu stellen:

Schriftliche Anfrage Joël Thüring betreffend «Veranstaltung der Gleichstellungskommission Basel- Stadt zum Thema Männergewalt – eine Witzveranstaltung?»

Einer Einladung des Präsidialdepartement Basel-Stadt vom 9. April 2015 ist zu entnehmen, dass die Gleichstellungskommission Basel-Stadt am 11. Mai 2015 zu einem runden Tisch zum Thema «Männergewalt: Was tut man(n) dagegen?» einlädt. Am Gespräch nimmt u.a. Christian Mueller in seiner Funktion als Präsident der Partei «freistaat unteres kleinbasel» (f-u-k) und Initiant der Eidgenössischen Volksinitiative «zur Ausschaffung krimineller Männer» teil.

Besagte Volksinitiative versteht sich als Kunstobjekt und ist eine direkte und kritische Anspielung auf die von der schweizerischen Stimmbevölkerung angenommene Initiative zur Ausschaffung krimineller Ausländerinnen und Ausländer – was grundsätzlich legitim ist. Die Initiative würde, sollte sie überhaupt zu Stande kommen, wohl für ungültig erklärt werden müssen, da die Forderungen im Initiativtext gegen Bundesrecht verstossen. Zweifelsohne wird Herr Mueller im Zusammenhang mit politischen Projekten als kreativer Künstler wahrgenommen, ein Mehrwert für eine Veranstaltung zum Thema Männergewalt – welches zweifelsohne ein wichtiges Thema ist – erscheint allerdings nicht erkennbar. Im Gegenteil besteht die Gefahr, dass dadurch das eigentliche Thema in den Hintergrund rückt resp. die Veranstaltung als Witz-Veranstaltung wahrgenommen wird. 

Ich bitte den Regierungsrat daher um die Beantwortung der folgenden Fragen:

  1. Erachtet der Regierungsrat eine Teilnahme eines Politkünstlers dem Thema angemessen?

  2. Verkommt dadurch die Veranstaltung nicht zu einer Witzveranstaltung?

  3. Welche fachlichen Fähigkeiten zum Thema «Männergewalt» bringt Herr Mueller mit?

  4. Werden an der Veranstaltung Unterschriften für besagte Initiative gesammelt resp. der Bogen aufgelegt oder anderweitig aktiv für die Initiative geworben?

  5. Wurden weitere, richtige, Fachleute für diesen runden Tisch angefragt, welche abgesagt haben?

  6. Nach welchen Kriterien wurden die Teilnehmer ausgesucht?

  7. Wie viel kostet der besagte Anlass?

  8. Wann findet von der Gleichstellungskommission eine Veranstaltung zum Thema «Frauengewalt» statt?

  9. Wäre eine Veranstaltung mit Titel «Männer- und Frauengewalt» nicht gendergerechter und somit der Gleichstellungskommission angemessener gewesen?

Joël Thüring

Willkommen Joël Thüring, wir freuen uns auf eine fruchtbare Zusammenarbeit.

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Disclaimer: Diese Schrot&Korn-Personalie wird Ihnen präsentiert mit freundlicher Unterstützung der Aspero AG. «Aspero AG, Ihr Kompetenzzentrum für richtige fachliche Fähigkeiten. Und Politkunst. Und Frauengewalt.»

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