Bern setzt sich in der Serie gegen Lausanne doch noch durch und steht in den Halbfinals, in denen es auf Davos trifft. Das siebte und entscheidende Spiel gewinnt der Cupsieger 2:1 nach Verlängerung.
Bern stand bereits mit einem Bein im Halbfinal, als Lausanne seinen Torhüter heraus nahm und durch den Finnen Harri Pesonen 50 Sekunden vor dem Ende doch noch zum 1:1 ausglich. Und als alle bereits mit der Verlängerung rechneten, hätte sich Bern beinahe doch in der regulären Spielzeit aus der Affäre gezogen. Doch der Abschluss von Byron Ritchie zehn Sekunden vor dem Ende prallte vom Pfosten zurück. Ein Pfostenschuss stand auch am Ursprung des Berner Siegtreffers. Marc-André Gragnani traf den Pfosten, Joensuu profitierte vom Abpraller und sorgte für die grossen Jubelstürme in der ausverkauften PostFinance-Arena.
Bern vergab nach dem frühen 1:0 durch Christoph Bertschy (5.) eine höhere Führung bereits im Startdrittel und musste sich an der eigenen Nase nehmen, dass es nicht frühzeitig für klare Verhältnisse gesorgt hatte. Bud Holloway (18.) und Byron Ritchie (23.) verfehlten jeweils im Powerplay und aus wenigen Metern das leere Tor kläglich. Bis in die 26. Minute konnte der SCB während total elf Minuten in Überzahl spielen, ein Treffer wollte der Mannschaft jedoch trotz bester Chancen nicht gelingen.
Weil Bern im Abschluss sündigte, blieb Lausanne dran. Die Waadtländer ackerten aufopferungsvoll und realisierten den späten Ausgleich nicht unverdient. Davor hatte der ehemalige Berner Thomas Déruns – ebenfalls im Powerplay – die beste Chance zum 1:1 vergeben (38.). Am Ende aber schied Lausanne zum zweiten Mal in Folge in einem siebten Viertelfinal-Spiel aus. Im Vorjahr waren die Romands an den ZSC Lions gescheitert.
Seine Wichtigkeit für den SCB unterstrich einmal mehr Christoph Bertschy. In Spiel 5 war er nach überstandener Verletzung zurückgekehrt und Bern gewann 3:0. Im sechsten Spiel fiel der bald 21-jährige Stürmer aus und Bern gab eine Führung noch aus der Hand. Und im siebten Spiel sorgte Bertschy, der nächste Saison nach Nordamerika wechseln dürfte, mit einem Handgelenkschuss und seinem ersten Playoff-Treffer für die Führung.
Zu den Siegern dieser Serie gehörte insbesondere auch Marco Bührer. Der 35-jährige Torhüter des SCB leistete sich in der ganzen Serie keinen einzigen entscheidenden Fehler. Rechtzeitig auf die Playoffs hin steigerte sich Bührer wieder einmal in Topform. Sein Gegenüber Cristobal Huet spielte zwar alles andere als schlecht, kassierte aber in den Spielen 4 und 5 je einen haltbaren Treffer. Nicht nur das Duell zwischen den beiden Teams, sondern auch jenes zwischen den Torhütern entschied Bern ganz knapp für sich.
Bern – Lausanne 2:1 (1:0, 0:0, 0:1, 1:0) n.V.
17’131 Zuschauer (ausverkauft). – SR Eichmann/Stricker, Borga/Tscherrig. – Tore: 5. Bertschy (Scherwey, Plüss) 1:0. 60. (59:10) Pesonen (Hytönen, Froidevaux) 1:1 (ohne Torhüter). 70. (69:47) Joensuu (Gragnani, Holloway) 2:1. – Strafen: 1mal 2 Minuten gegen Bern, 3mal 2 plus 5 Minuten (Miéville) plus Spieldauer (Miéville) gegen Lausanne. – PostFinance-Topskorer: Plüss; Louhivaara.
Bern: Bührer; Jobin, Furrer; Gerber, Blum; Krueger, Gragnani; Randegger, Kreis; Bertschy, Plüss, Scherwey; Holloway, Ritchie, Joensuu; Rüfenacht, Gardner, Moser; Alain Berger, Reichert, Pascal Berger.
Lausanne: Huet; Gobbi, Leeger; Lardi, Jannik Fischer; Genazzi, Stalder; Nodari; Genoway, Hytönen, Pesonen; Louhivaara, Miéville, Antonietti; Neuenschwander, Froidevaux, Herren; Déruns, Conz, Augsburger; Tschannen.
Bemerkungen: Bern ohne Kobasew, Loichat (beide verletzt), Cloutier, Müller und Wiedmer (alle überzählig), Lausanne ohne Simon Fischer, Rytz, Bang (alle verletzt), Seydoux, Ulmann, St. Pierre und Augsburger (alle überzählig). Timeout Lausanne (58:27). Lausanne von 58:50 bis 59:10 ohne Torhüter. Pfostenschüsse Ritchie (59:50) und Gragnani (69:46).