US-Aussenminister John Kerry ist am Montag zu seinem ersten Besuch in Afghanistan seit seinem Amtsantritt vor knapp zwei Monaten eingetroffen. Kerry will unter anderem mit Präsident Hamid Karsai und mit Vertretern der Zivilgesellschaft zusammenkommen.
Mit ihnen wolle er diskutieren, wie die Fortschritte der vergangenen zehn Jahre erhalten werden könnten, teilte die US-Botschaft in Kabul mit. Es solle auch über die Übertragung der Sicherheitsverantwortung an die Afghanen und auch den Aussöhnungsprozess mit den radikal-islamischen Taliban gesprochen werden.
Ebenfalls am Montag hatten die US-Truppen ihr berüchtigtes Gefängnis in Bagram vollständig an die Afghanen übergeben. Monatelange Verzögerungen bei der Übergabe hatten für heftigen Streit zwischen Kabul und Washington gesorgt.
Die US-Botschaft machte keine Angaben dazu, wann der Minister welche Termine wahrnehmen und wie lange er sich in Afghanistan aufhalten werde. Der Besuch war aus Sicherheitsgründen vorab nicht angekündigt worden.
Kerry war Anfang Februar als Aussenminister vereidigt worden. Er hat Afghanistan und auch das benachbarte Pakistan bereits als Senator besucht. Am Sonntag war Kerry in der irakischen Hauptstadt Bagdad gewesen. Zuvor hatte Washingtons Chefdiplomat US-Präsident Barack Obama auf einer viertägigen Nahostreise durch Israel, das Westjordanland und Jordanien begleitet.