Das scheidende EU-Mitglied Grossbritannien will ein umfangreiches Freihandelsabkommen mit dem Beitrittskandidaten Türkei. Er hoffe auf ein Jumbo-Freihandelsabkommen zwischen Grossbritannien und der Türkei, sagte der britische Aussenminister Boris Johnson in Ankara.
«Wir verlassen die EU, aber wir verlassen nicht Europa», erklärte Johnson am Dienstag während seiner ersten Dienstreise nach Ankara. Dabei traf er mit Aussenminister Mevlüt Cavusoglu zusammen. Auf dem Programm stand auch ein Gespräch mit Präsident Recep Tayyip Erdogan.
Johnsons Besuch wurde mit Interesse verfolgt, weil er zwei Monate vor seiner Ernennung zum Aussenminister einen Wettbewerb eines Magazins mit einem Schmähgedichte über Erdogan gewonnen hatte. Nach Johnsons Amtsantritt war aus türkischen Regierungskreisen verlautet, die vergangenen Bemerkungen des Ministers spielten keine Rolle.
Allerdings würden neue Beleidigungen die Beziehungen belasten. Johnson erklärte am Dienstag auf die Frage eines Journalisten, das Thema sei nicht aufgekommen.
Zum Auftakt seiner Reise am Montag hatte der Brite seine türkischen Wurzeln betont. Sein Urgrossvater war ein Mitglied der Opposition im Osmanischen Reich, das während des Unabhängigkeitskriegs gelyncht wurde.