Jolie bei Berlinale-Premiere gefeiert

Angelina Jolie ist bei der Berlinale für ihr Regiedebüt vom Publikum gefeiert worden. Bei der Premiere des Films „In the Land of Blood and Honey“ applaudierten die Zuschauer minutenlang.

Angelina Jolie auf dem Roten Teppich der Berlinale (Bild: sda)

Angelina Jolie ist bei der Berlinale für ihr Regiedebüt vom Publikum gefeiert worden. Bei der Premiere des Films „In the Land of Blood and Honey“ applaudierten die Zuschauer minutenlang.

Bei dem Drama über den Balkankrieg führte die 36-jährige Jolie zum ersten Mal Regie, ausserdem schrieb sie das Drehbuch dazu. Jolie kam in Begleitung ihres Lebensgefährten Brad Pitt zu der Premiere im Haus der Berliner Festspiele.

Das Glamourpaar stellte sich auf dem roten Teppich dem Blitzlichtgewitter der Fotografen und gab einigen Fans auch Autogramme. Während der Premiere verbrachten Jolie und Pitt rund zwei Stunden bei einer kleinen privaten Party in einem italienisch-sizilianischen Restaurant nur wenige Schritte entfernt.

„Frau eine Stimme verleihen“

Nach der Gala-Vorstellung bei den Internationalen Filmfestspielen sprach Jolie bei einer Podiumsdiskussion mit der bosnischen Regisseurin Jasmila Zbanic über den Balkankrieg, die Dreharbeiten und ihre Beweggründe für den Film. Zbanic hatte mit ihrem Nachkriegsdrama „Grbavica“ (Esmas Geheimnis) bei der Berlinale 2006 den Goldenen Bären gewonnen.

Bei ihren Recherchen habe sie die Geschichte einer einzelnen Frau besonders bewegt, sagte Jolie. „Ich habe mich mit einer aussergewöhnlichen Frau getroffen, einer aussergewöhnlich verletzten Frau, die darüber sprach, wie sie als menschliches Schutzschild benutzt wurde und wie sie zusehen musste, als ältere Frauen sich vor Soldaten ausziehen mussten.“

Die Geschichte dieser Frau habe sie nicht mehr los gelassen. „Ich hatte das Gefühl, dass ich ihr eine Stimme verleihen musste.“

Wie Syrien

Ihr Film sei für viele Leute sicher schwer anzuschauen, sagte die Oscarpreisträgerin. „Aber das soll auch so sein. Denn wenn man da sitzt und denkt: „Bitte lass es aufhören! Ich will das nicht sehen! Ich will nicht, dass das weitergeht!“ – dann sagt mir das: „Bitte, internationale Gemeinschaft, irgendjemand, stoppt das! Bitte interveniert“.“

Denn das solle ihr Film klarmachen: „Wenn ihr früher eingegriffen hättet, dann hätte es viel weniger Tote, viel weniger Gewalt gegeben.“ Wie derzeit in Syrien. „Je länger das weitergeht, desto mehr Babys werden getötet.“

Jolie soll während der Berlinale von der „Cinema for Peace“-Stiftung einen Ehrenpreis für ihren Einsatz gegen Krieg und Völkermord bekommen.

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