Der jordanische König Abdullah II. hat die internationale Gemeinschaft zu mehr Unterstützung bei der Bewältigung des Flüchtlingsansturms aus Syrien aufgefordert. Die rund 600’000 syrische Flüchtlinge verknappten die ohnehin begrenzten Ressourcen des Landes und belasteten die Infrastruktur stark.
Die internationale Gemeinschaft soll schnell handeln, um Jordanien bei der Bewältigung der Lasten des syrischen Konflikts zu helfen. Ansonsten werde Jordanien Massnahmen ergreifen um seine Interessen zu schützen, sagte Abdullah II. am Sonntag in einer Rede im Parlament in Amman. Was für Massnahmen dies sein könnten sagte der König nicht.
Nach Angaben des UNO-Hochkommissariats für Flüchtlinge UNHCR sind in Jordanien rund 541’000 syrische Flüchtlinge registriert, darunter mehr als 130’000 in dem Wüstencamp Saatari nahe der syrischen Grenze im Norden des Landes.
Insgesamt flohen mehr als 2,1 Millionen Syrer vor dem Bürgerkrieg in ihrem Land, die meisten von ihnen in Nachbarländer. Jordanien hat wiederholt mehr internationale Unterstützung eingefordert.
Nach Angaben der Regierung in Amman belastet die grosse Zahl der syrischen Flüchtlinge vor allem die ohnehin schlechte Wasser- und Stromversorgung im Land. Überlastungen gibt es auch beim Wohnraum und in den Schulen. Zudem konkurrieren syrische Flüchtlinge mit jordanischen Arbeitslosen um Jobs.