Josef Bollag reicht Strafanzeige ein

Josef Bollag, Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Baden, will nicht als Strippenzieher in der Nacktselfie-Affäre um den Badener Stadtammann und Grünen-Nationalrat Geri Müller gelten. Nachdem er Morddrohungen erhalten hatte, hat er Anzeige gegen Unbekannt erstattet.

Geri Müller vor den Medien am 19. August in Zürich (Archiv). (Bild: sda)

Josef Bollag, Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Baden, will nicht als Strippenzieher in der Nacktselfie-Affäre um den Badener Stadtammann und Grünen-Nationalrat Geri Müller gelten. Nachdem er Morddrohungen erhalten hatte, hat er Anzeige gegen Unbekannt erstattet.

In seiner ersten öffentlichen Stellungnahme zur Affäre Müller erklärt Josef Bollag, Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Baden, dass es die Chat-Partnerin von Geri Müller gewesen sei, die Kontakt mit ihm aufgenommen habe. Er sei nicht der Strippenzieher in der Nacktselfie-Affärehabe und habe sie zu keiner Zeit bedrängt, das belastende Material den Medien zu übergeben.

Die Frau sei im Frühling dieses Jahres mit einem Hilferuf an ihn gelangt und habe ihm ungefragt einen Teil des Chat-Materials zugeschickt, schreibt Bollag. Das Material habe ihn schockiert.

Er habe aber auch versucht, der Frau beim Wiedereinstieg ins Berufsleben zu helfen. Im Laufe der Zeit sei der Kontakt mit ihr belastend geworden, zumal sie ihm mitten in der Nacht zahlreiche SMS geschickt habe.

Sich über Geri Müller informiert

Bollag gibt zu, dass er ein politischer Gegner von Geri Müller sei und dass er sich über seinen beruflichen Hintergrund, sein politisches Umfeld und seine Beweggründe für sein politisches Handeln ins Bild gesetzt habe. Dies sei in einer politischen Auseinandersetzung für einen engagierten Gegenpart eine Selbstverständlichkeit.

Bollag stellt im Schreiben seine Beziehungen zum PR-Berater Sacha Wigdorovits dar, der im Zuge der Müller-Affäre von den Medien ebenfalls als Strippenzieher und Spindoctor dargestellt wurde. Mit Wigdorovits verbinde ihn die Stiftung «Audiatur» sowie das Engagement für eine faire Berichterstattung über den Nahostkonflikt und die Rolle Israels.

Kein Auftrag an Wigdorovits erteilt

«In der Angelegenheit um Geri Müller hatten wir nur miteinander zu tun, weil Sacha Wigdorovits der Frau geraten hatte, sich einen juristischen Berater zu nehmen, und ihr deshalb den Kontakt zu mir vermittelte», schreibt Bollag. Wigdorovits habe in dieser Angelegenheit aber von ihm nie irgendwelche Aufträge oder ein Mandat erhalten.

Josef Bollag hat gemäss der Mitteilung seine Anwälte beauftragt, ehrverletzende und persönlichkeitsverletzende Äusserungen und Darstelllungen zu überprüfen und nötigenfalls rechtliche Schritte einzuleiten.

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