Josip Drmic ist ein Vollblutstürmer. An der WM in Brasilien stellt er sich zurück, gegen Honduras glänzt er als zweifacher Vorbereiter für Teamkollege Xherdan Shaqiri.
In Nürnberg hatte der Schweizer Internationale in der letzten Bundesliga-Saison eine für einen «Rookie» phänomenale Trefferquote. In 33 Partien erzielte er 17 Tore und 3 Assists, damit war er an 54 Prozent aller Erfolgserlebnisse des Absteigers beteiligt. Er stand bei den Franken im Fokus, der Transfer zu einem grösseren Klub (Leverkusen) war nur eine Frage der Zeit. An der WM hatte der 21-jährige Schwyzer mit kroatischen Wurzeln in den ersten zwei Spielen, 75 Minuten gegen Ecuador und die letzten 21 Minuten gegen Frankreich, keinen einfachen Stand.
Den Lohn für seine Arbeit und dafür, dass er sein Ego zurückstellte, durfte er sich gegen Honduras abholen. Nach den Toren zum 2:0 und 3:0 klatschte Torschütze Xherdan Shaqiri mit Drmic ab. «Natürlich will man als Stürmer immer treffen. Aber ich bin froh, dass ich die beiden Assists machen konnte.» Die neue Rollenverteilung im Mittelfeld mit Shaqiri als «Zehner» war für Drmic eine grosse Herausforderung. «Wir haben bewiesen, dass wir als Duo funktionieren», freute er sich.
Mehr Mühe als auf dem Spielfeld hatte Drmic nach der Partie in den Katakomben der Arena da Amazonia von Manaus. Er musste mit Michael Lang bei den Dopingkontrolleuren antraben, fühlte sich aber offenbar stärker unter Druck gesetzt als von den honduranischen Verteidigern. «Gefragt waren 90 Milliliter», berichtete er. «Aber Josip Drmic schafft das erst in mehreren Anläufen, weil er nervös ist», sagte Drmic lachend. Dadurch verpasste er auch die spontane Feier in der Kabine.
Am Freitag, dem freien Tag des Schweizer Teams, will der Bundesliga-Goalgetter mit Shaqiri wieder eine Social-Media-Aktion starten. Das Video am Pool mit Drmic als Skorer und Shaqiri als Vorlagengeber am Pool wurde auf Facebook fast 21’000 Mal mit dem Like-Button angeklickt. Was die Fans nun erwartet, wollte Drmic noch nicht verraten. «Teil 2 soll eine Überraschung werden.»