Journalisten bei Kämpfen in Syrien getötet

Das Komitee für den Schutz von Journalisten hat das Bürgerkriegsland Syrien zum gefährlichsten Ort für Journalisten erklärt. Am Freitag wurde Mohammed al-Musalma, ein Reporter des arabischen Nachrichtensenders Al-Dschasira, in der Provinz Daraa erschossen. Einen Tag zuvor kam in der Stadt Aleppo der belgische Journalist Yves Debay ums Leben.

Foto des in Aleppo getöteten Journalisten Yves Debay, das die französische Zeitung "Le Parisien" zur Verfügung gestellt hat (Bild: sda)

Das Komitee für den Schutz von Journalisten hat das Bürgerkriegsland Syrien zum gefährlichsten Ort für Journalisten erklärt. Am Freitag wurde Mohammed al-Musalma, ein Reporter des arabischen Nachrichtensenders Al-Dschasira, in der Provinz Daraa erschossen. Einen Tag zuvor kam in der Stadt Aleppo der belgische Journalist Yves Debay ums Leben.

Das berichteten Al-Dschasira und syrische Revolutionäre am Freitag. Al-Musalma war mit einem Trupp von Rebellen unterwegs gewesen, als ihn die wahrscheinlich von einem Regierungssoldaten abgefeuerten Kugeln trafen.

Debay starb in der umkämpften nordsyrischen Metropole Aleppo, wie syrische Revolutionäre am Freitag berichteten. Gemäss ihren Angaben traf eine Kugel der Regierungstruppen den 58-Jährigen, als er vor dem Zentralgefängnis der Stadt ein Gefecht zwischen den Rebellen und den Regierungstruppen verfolgte. Die Revolutionäre veröffentlichten ein Video, das seine Leiche zeigt.

Mutter Assads flüchtet

Um Präsident Assad wird es unterdessen immer einsamer. Nach seiner Schwester Buschra soll sich nun auch seine Mutter, Anisa Machluf, in das arabische Emirat Dubai abgesetzt haben. Das meldete die in Regierungskreisen gut vernetzte regimekritische Website „All4Syria“ am Freitag.

Der Ehemann von Buschra, General Assef Schawkat, war im vergangenen Juni einem Anschlag zum Opfer gefallen. Dabei starben auch andere Regimegrössen. Oppositionelle sind der Meinung, dass Assad den Befehl für den Anschlag in Damaskus gegeben hatte, um Kritiker in den eigenen Reihen aus dem Weg zu räumen.

Fahnenflucht aus Armee

Auch der Aderlass der syrischen Armee geht weiter. Rund 450 Soldaten sollen kürzlich in Damaskus desertiert sein. Das berichtete das Lokale Koordinierungskomitee für die Syrische Revolution, allerdings ohne den genauen Ort oder Zeitpunkt der Fahnenflucht zu benennen.

Gemäss den Angaben sollen die Soldaten in ihre Heimatprovinzen Al-Hassake, Deir al-Sur und Al-Rikka zurückgekehrt sein. Derweil zählten die Regimegegner am Freitag bis zum Nachmittag landesweit 58 Tote.

Kämpfe an türkischer Grenze

Im Nordosten Syriens lieferten sich kurdische Kämpfer weiterhin heftige Gefechte mit dschihadistischen Aufständischen. Kämpfer der Al-Nusra-Front hätten am Donnerstag mit drei Panzern die türkische Grenze passiert, um in die strategisch bedeutende syrische Ortschaft Ras al-Ain zu fahren.

Dies sagte am Freitag ein syrischer Aufständischer in Beirut per Internet der Nachrichtenagentur AFP. Sie hätten „die Panzer nicht benutzt, um das Regime zu bekämpfen, sondern um Ras al-Ain zu bombardieren“.

Dschihadistische Aufständische kontrollieren den Grenzposten Ras al-Ain seit November und bewegen sich frei zwischen der Türkei und Syrien hin und her. Ein Bewohner von Ras al-Ain sagte AFP, die Kämpfe zwischen Dschihadisten und kurdischen Kämpfern hätten sich am Donnerstag verschärft und bis in die späte Nacht gedauert.

Nächster Artikel