Stehende Ovationen und grosser Jubel für ein modernes Mammutprojekt bei den Salzburger Festspielen: Die Oper „Die Soldaten“ des deutschen Komponisten Bernd Alois Zimmermann (1918 – 1970) ist in der Felsenreitschule begeistert gefeiert worden.
Die 1965 in Köln uraufgeführte Oper galt zunächst als unspielbar. Sie fordert alle Mitwirkenden organisatorisch wie künstlerisch bis an die Grenzen des Umsetzbaren. Dirigent Ingo Metzmacher leitete Solisten und Riesenorchester mit Zusatz-Musikern bis unter das Dach sicher durch die beeindruckende und hochkomplexe Komposition.
Regisseur Alvis Hermanis setzte die tragische Geschichte über den Absturz des naiven Bürgermädchens Marie (Laura Aikin) als Soldatenhure in stimmigen Bildern um und liess die Handlung in der Felsenreitschule zur Zeit des ersten Weltkriegs spielen.
Hermanis hatte die letzte grosse Opernpremiere der Saison zuvor der russischen Punk-Band Pussy Riot gewidmet. Die Geschichte der russischen Künstlerinnen ähnele der von Marie sehr, sagte er vor der Premiere: „Zerbrechliche Frauen werden das Opfer einer Maschinerie.“