Jugendliche in der Schweiz neigen immer seltener zu Gewalt. 2015 bekamen es zum sechsten Mal in Folge weniger Minderjährige wegen solcher Delikte mit der Polizei zu tun.
Wurden 2009 noch fast 4440 Jugendliche zwischen 10 und 17 Jahren einer Gewaltstraftat beschuldigt, so war es letztes Jahr nur noch knapp die Hälfte. Fast im selben Ausmass ging auch die Jugendkriminalität insgesamt zurück.
Diese Entwicklung lasse sich nicht durch die sinkende Anzahl Jugendlicher in der Bevölkerung erklären, heisst es dazu in einer am Donnerstag vom Bundesamt für Statistik (BFS) veröffentlichten Publikation. Sie betrifft gemäss BFS sowohl Schweizer wie ausländische Jugendliche.
Ausländer und Schweizer gleichen sich an
Zwar werden im Verhältnis zu ihrer Bevölkerungsgruppe immer noch mehr junge ausländische Einwohner straffällig als junge Schweizer, doch gleicht sich das Verhalten an. 2015 verzeichnete die Polizeiliche Kriminalstatistik auf 1000 ausländische Jugendliche noch fünf Beschuldigte, auf 1000 Schweizer Jugendliche noch deren drei.
Bei den jungen Ausländern hat sich die Rate der einer Gewaltstraftat beschuldigten Personen innert sechs Jahren mehr als halbiert. Der Rückgang zeigt sich dort nach Angaben des BFS besonders bei den Jugendlichen aus dem ehemaligen Jugoslawien und aus der Türkei.
Aufs Konto der mit 85 Prozent zum allergrössten Teil männlichen Beschuldigten gingen 2015 rund 3300 Gewaltdelikte. Fast ein Viertel davon betrafen Tätlichkeiten. Schwere Gewaltstraftaten wie Tötungsdelikte, schwere Körperverletzung oder Vergewaltigung machten nur 3 Prozent aller Gewaltstraftaten aus.