Die grosse Mehrheit der Schweizer Jugendlichen besitzt ein Smartphone. Sie nutzt das Gerät vor allem, um Musik zu hören oder im Internet zu surfen. Telefonieren mit dem Handy steht erst an dritter Stelle.
Der Anteil an Smartphones bei 12- bis 19-Jährigen erhöhte sich in den letzten beiden Jahren von 79 auf 97 Prozent; nur ein Prozent besitzt ein normales Mobiltelefon. Die Jugendlichen nutzen die Möglichkeiten des Smartphones vollumfänglich aus, heisst es in einer am Donnerstag in Basel vorgestellten Studie.
Seit 2010 befragt die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) im Auftrag der Swisscom über 1000 Jugendliche in den drei Sprachregionen der Schweiz. 2010 wurde die erste James-Studie veröffentlicht, 2012 die nächste.
Die neuste Untersuchung zeigt, dass sich seit 2010 die Nutzung des Internets am stärksten verändert hat: Surften vor vier Jahren erst 16 Prozent der befragten Jugendlichen täglich oder mehrmals wöchentlich mit dem Handy im Netz, so sind es derzeit 87 Prozent. Das Telefonieren ging in der gleichen Zeitspanne von 80 auf 71 Prozent zurück.
Facebook bleibt beliebt
Die Befragung zeigte zudem, dass in 99 Prozent der Haushalte, in denen die Jugendlichen wohnen, Computer oder Laptop mit Internetzugang stehen. Die tägliche Surfdauer unter der Woche lag bei zwei Stunden und habe sich über die letzten Jahre hinweg nicht verändert, heisst es in der Studie. Auch am Wochenende sei das Verhalten (drei Stunden täglich) gleich geblieben.
Drei von vier Schweizer Jugendlichen tauschen sich laut Befragung im Internet regelmässig über soziale Netzwerke aus. 89 Prozent sind bei mindestens einem sozialen Netzwerk angemeldet. Immer noch ist Facebook am beliebtesten, dicht gefolgt von Instagram. Twitter folgt an vierter Stelle nach Google+.
81 Prozent der Befragten gaben an, die Einstellung für Privatsphäre aktiviert zu haben, 56 Prozent aktualisieren diese Einstellungen regelmässig. Über negative Erfahrungen im Netz berichteten 22 Prozent (2012: 17 Prozent; 2010: 20 Prozent). Einer von fünf Jugendlichen wurde im Internet mit unerwünschten sexuellen Absichten angesprochen.
Von Print- zu Onlinemedien
Wenig verändert haben sich in den letzten vier Jahren die häufigsten Freizeitbeschäftigungen. «Freunde treffen» steht seit eh und je an der Spitze. 60 Prozent gaben an, sie würden «Ausruhen und nichts tun». Täglich oder mehrmals in der Woche machen 29 Prozent Musik (2010: 32 Prozent).
Der tägliche oder mehrmals wöchentliche Konsum von Gratiszeitungen sank bei den Befragten seit 2012 von 49 auf 35 Prozent. Dafür konsumiert fast jeder dritte Jugendliche Tageszeitungen online – Tendenz steigend, wie es heisst.