Das Plenum der Eidgenössischen Jugendsession hat am Sonntag zehn Forderungen verabschiedet. Unter anderem verlangen die Jugendlichen gleiche Rechte für Homosexuelle, eine Stärkung der Arbeitnehmenden und eine Absage an die so genannte Alkohol-Repression.
Gleich mit zwei Petitionen fordert die Eidgenössische Jugendsession Rechtsgleichheit von Homosexuellen und Heterosexuellen. Erstens wird die vollständige Gleichstellung in Bezug auf die Ehe verlangt. Zweitens wollen die Jugendlichen, dass in der Bundesverfassung die Diskriminierung «aufgrund sexueller Orientierung und Geschlechtsidentität» explizit verboten wird.
Handlungsbedarf sehen die Jugendlichen auch in der Arbeitswelt, denn es gebe «unzumutbare Exzesse in der Wirtschaft». Die Jugendsession fordert die zwingende Einführung von Gesamtarbeitsverträgen und eine progressive Zusatzsteuer auf alle Boni.
Beim Thema Alkohol lehnen die Jugendlichen zusätzliche Einschränkungen («Alkohol-Repression») ab. Das Jugendsession-Plenum stimmte deutlich gegen einen Nachtzuschlag auf Alkohol.
Forderungen an National- und Ständerat
Nationalratspräsidentin Maya Graf nahm die Forderungen der Jugendlichen entgegen. Sie werden anschliessend von National- und Ständerat behandelt. Via der Internetseite politnetz.ch kann sich auch die Öffentlichkeit an der Diskussion über die Vorschläge beteiligen. Das Forum Jugendsession mit rund zehn Mitgliedern sorgt zwischen den Sessionen dafür, dass die verabschiedeten Forderungen politisches Gehör finden und vom Parlament weiterverfolgt werden.
Die Eidgenössische Jugendsession fand dieses Jahr zum 22. Mal statt. Sie dauerte vier Tage und ging am Sonntag zu Ende. 200 Jugendliche nahmen an den Debatten im Nationalratssaal teil. Am Samstagmorgen begrüsste Bundespräsident Ueli Maurer die Teilnehmer im Bundeshaus.