Jugoslawiens früherer König Petar II. mit viel Prunk beigesetzt

Der 1970 im Exil verstorbene frühere jugoslawische König Petar II. ist am Sonntag feierlich in Serbien beigesetzt worden. An dem von Patriarch Irinej geleiteten prunkvollen Zeremonie im Mausoleum auf dem Berg Oplenac nahmen neben Mitgliedern des einstigen Königshauses auch Serbiens Präsident Tomislav Nikolic und Regierungschef Ivica Dacic teil.

Königliche Beerdingungs-Zeremonie in der serbischen Stadt Topola (Bild: sda)

Der 1970 im Exil verstorbene frühere jugoslawische König Petar II. ist am Sonntag feierlich in Serbien beigesetzt worden. An dem von Patriarch Irinej geleiteten prunkvollen Zeremonie im Mausoleum auf dem Berg Oplenac nahmen neben Mitgliedern des einstigen Königshauses auch Serbiens Präsident Tomislav Nikolic und Regierungschef Ivica Dacic teil.

Petar II. war der dritte und letzte König Jugoslawiens. Er wurde in der Familiengruft der Königsdynastie der Karadjordjevic zusammen mit seiner Frau Alexandra, seiner Mutter Marija und seinem Bruder Andrej beigesetzt.

Die Särge waren, mit serbischen Flaggen bedeckt, während der Zeremonie in der Kirche St. Georg in Oplenac aufgebahrt. Hunderte Anhänger des Königshauses nahmen an der Trauerfeier teil.

Petar II. war seinem Vater Aleksandar I. nach dessen Ermordung im Jahr 1934 im französischen Marseille rechtmässig auf dem Thron nachgefolgt. Da er als damals Elfjähriger de facto aber noch nicht die Amtsgeschäfte führen durfte, regierte an seiner Stelle sein Onkel Prinz Paul. Im Jahr 1941 floh die Königsfamilie vor den Nazis ins Ausland.

Den Zweiten Weltkrieg verbrachte Petar II. in Grossbritannien. Von den Kommunisten unter Josip Broz Tito anschliessend an einer Rückkehr in seine Heimat gehindert, ging Petar II. in die USA. Dort verstarb er im Jahr 1970 im Alter von 47 Jahren. Im Januar wurden seine sterblichen Überreste nach Serbien gebracht, nun wurden sie beigesetzt.

Viel Unterstützung für parlamentarische Monarchie

«Unser König wurde zur Flucht gezwungen und durfte nie wieder einen Fuss auf heimatlichen Boden setzen, aber nun ist er wieder hier», sagte die 78 Jahre alte Milka Radojicic mit Tränen in den Augen am Rande der Zeremonie. «Diese Beisetzung ist nur ein Tropfen auf den heissen Stein, der die zahllosen gegen die Königsfamilie begangenen Sünden nicht auslöschen kann», sagte der Rentner Djordje Zelenic.

In einer aktuellen Umfrage unter 1615 Serben sprechen sich etwa 40 Prozent der Befragten für eine parlamentarische Monarchie aus, etwa 32 Prozent sind klar dagegen.

Petar II. hat einen Sohn, der rechtmässiger Nachfolger auf dem Thron wäre. Aleksandar wurde während des Exils in London geboren, lebt seit dem Jahr 2000 in Serbien und betreibt eine humanitäre Stiftung.

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