Die Privatbank Julius Bär hat dem Gegenwind im vergangenen Jahr trotzen können. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn fällt fast gleich hoch aus wie im Vorjahr. Die Bank konnte dabei vor allem die Erlöse im Zinsengeschäft deutlich steigern.
Julius Bär hat im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Konzerngewinn von 622 Millionen Franken geschrieben. Gegenüber dem Vorjahr ist das eine Vervierfachung. Doch dieser Vergleich ist irreführend. Im Vorjahr hatten nämlich Rückstellungen für den US-Steuerstreit den Gewinn deutlich gesenkt.
Exklusiv dieser Rückstellung und Restrukturierungskosten und Abschreibungen nicht mitgerechnet hat die Bank einen Konzerngewinn von 705,5 Millionen Franken erreicht, womit dieser knapp höher ausfällt als im Vorjahr. (2015: 701,5 Millionen Franken)
In Anbetracht des garstigen Marktumfelds mit wenig aktiven Kunden und lahmenden Börsen ist das ein solides Jahresergebnis. Sich halten konnte die Bank vor allem dank einem um einen Viertel gesteigerten Erfolg aus dem Zins- und Dividendengeschäft. Neben einem deutlichen höheren Dividendenertrag aus dem Handelsgeschäft gelang es der Bank vor allem, die Darlehen und die Kreditmargen auszudehnen.
Beim Neugeld hat die Bank dagegen das selbst gesteckte Ziel nur dank einem Endspurt noch erreicht. Der Netto-Neugeld nahmen um 4 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu, was am unteren Rand des Ziels eines Wachstums von 4 bis 6 Prozent liegt. Dank Zukäufen und der Marktentwicklung konnte die Bank jedoch die verwalteten Vermögen um 12 Prozent erhöhen.
Julius Bär hat 2016 erstmals die Tochtergesellschaft Kairos Investments vollständig mitrechnen können. Zudem hatte die Bank im vergangenen Jahr Dutzende neuer Kundenberater eingestellt.