Die Privatbankengruppe Julius Bär ist mässig ins neue Jahr gestartet. Der Neugeldzufluss erreichte 2 Prozent. Gleichzeitig stellte die Bank neue Kundenberater an. Damit verfehlte sie das Kostenziel und schnallt den Gürtel enger.
Dazu legt sie bis Jahresende ein neues Sparprogramm auf, wie sie am Donnerstag zur Präsentation der Viermonats-Resultate mitteilte. Es soll die budgetierten Kosten bis Ende Jahr um 50 Millionen Franken drücken und so das Kosten-Verdienst-Verhältnis wieder an die anvisierten 64 bis 68 Prozent heranbringen.
Ende April verwaltete Julius Bär Vermögen von 305 Milliarden Franken. Das sind 6 Milliarden Franken mehr als Ende 2015. Die erstmalige Konsolidierung der zu 80 Prozent übernommenen italienischen Vermögensverwalterin Kairos am 1. April brachte verwaltete Vermögen von knapp 9 Milliarden Franken ein. Diese positiven Faktoren wurden teilweise und vor allem durch die Frankenstärke gegenüber dem Dollar und dem Pfund beeinträchtigt.
Der Netto-Neugeldzufluss lag damit bei 2 Prozent. Julius Bär will aber im Gesamtjahr 4 bis 6 Prozent mehr Neugeld vermögender Privatkunden anziehen. Das Institut hält das Ziel weiter für realisierbar.
In den ersten vier Monaten haperte es dem Rapport zufolge in Osteuropa und in Lateinamerika. In Asien fuhren Kunden Schulden zurück. Die auslaufenden Selbstdeklarationen in Frankreich und Italien liessen die Neugeldzuflüsse auf unter 3 Prozent sinken.
Zwischen Januar und April stellte Julius Bär 30 neue Kundenberater ein, teilte die Bank weiter mit. Die Neueinstellungen erfolgten in verschiedenen Regionen, darunter Asien. Dort stärkt das Institut sich mit einer Reorganisation unter neuer Führung.
Dank einer leichten Zunahme im Kundenhandel steigerte die Bank die Bruttomarge von Januar bis April unter Einbezug von Kairos auf 0,95 Prozent, ohne Kairos auf 0,91 Prozent. Das sind 0,03 Prozentpunkte mehr als im zweiten Halbjahr 2015.