Die Vermögensverwaltungsgruppe Julius Bär gewinnt weiter Kundengelder durch Übernahmen. Das Zürcher Traditionshaus wird das von der Schweiz aus geführte Privatkundengeschäft der israelischen Bank Leumi betreuen. Geplant ist auch der Kauf der Leumi-Tochter in Luxemburg.
Die Bank Leumi in der Schweiz verwaltet 6 Mrd. Fr. Kundenvermögen, während bei der Luxemburg-Sparte 1 Mrd. Fr. angelegt sind, wie Julius Bär am Montag bekannt gab. Beide Banken hätten eine strategische Partnerschaft vereinbart und würden sich gegenseitig Kunden zuweisen, wurde weiter mitgeteilt.
Der Schweizer Ableger der Bank Leumi stand wie Julius Bär wegen unversteuerter Kundengelder als so genannte Kategorie-1-Bank im Visier der US-Justizbehörden. Im Juni wurde aber bekannt, dass Leumi vor einer Einigung mit den Amerikanern stehe.
Von der Bank Julius Bär kamen am Montag weiterhin keine Neuigkeiten zur Situation in den USA. Die Bank muss weiterhin Verhandlungen führen, um die Angelegenheit bereinigen zu können. Analysten hatten jüngst die Prognosen für eine mögliche Busse erhöht: Einzelne Schätzungen sprechen von einer Milliarde Franken. Julius Bär hat dafür bisher keine Rückstellungen vorgenommen.
Starker Neugeldzufluss
Im ersten Halbjahr hat Julis Bär den adjustierten Konzerngewinn um 10 Prozent auf 288 Mio. Fr. gesteigert. Gemäss Rechnungslegungsstandard IFRS stieg der Gewinn um gut die Hälfte auf 179 Mio. Franken.
Die Höhe der verwalteten Vermögen stieg um 8 Prozent auf 274 Mrd. Franken. 7,5 Mrd. Fr. davon sind laut der Bank Netto-Neugeldzuflüsse, etwa so viel wie zuvor im gesamten Jahr 2013. 6 Mrd. Fr. stammten aus einem Zukauf in Brasilien.