EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker hat die Betreiber sozialer Netzwerke aufgefordert, konsequent gegen Falschmeldungen im Internet vorzugehen. Es sei im Interesse von Unternehmen wie Facebook und Google, dabei einen «gewissen Ehrgeiz» zu entwickeln.
«Schliesslich ist die Glaubwürdigkeit ihr wichtigstes Kapital», sagte Juncker den Zeitungen der Funke Mediengruppe vom Dienstag. Die EU-Kommission habe dazu beigetragen, dass soziale Medien Standards einführen müssten, mit denen Manipulationen zum Beispiel im Wahlkampf verhindert werden könnten. «Wir werden genau prüfen, wie das umgesetzt wird.»
Er habe davon abgesehen das Gefühl, dass die Europäer zunehmend «sensibel dafür werden, wer sie wohlklingend anflunkert und wer ihnen die Wahrheit erzählt», fügte er hinzu. Vor allem in Deutschland suchen die Parteien derzeit nach Rezepten gegen Meinungsmanipulation im Internet. Sie sorgen sich, dass sich Russland auf diese Weise in den Bundestagswahlkampf einmischen könnte.