Juncker mit neuer slowenischer Kommissars-Kandidatin einverstanden

Sloweniens Ersatzkandidatin für die neue EU-Kommission hat die Rückendeckung des gewählten Behördenchefs Jean-Claude Juncker. Der Luxemburger liess am Dienstagabend mitteilen, er habe den EU-Rat gebeten, Violeta Bulc der Liste der zukünftigen Kommissare hinzuzufügen.

Sloweniens designierte EU-Kommissarin Violeta Bulc (Archiv) (Bild: sda)

Sloweniens Ersatzkandidatin für die neue EU-Kommission hat die Rückendeckung des gewählten Behördenchefs Jean-Claude Juncker. Der Luxemburger liess am Dienstagabend mitteilen, er habe den EU-Rat gebeten, Violeta Bulc der Liste der zukünftigen Kommissare hinzuzufügen.

Die bisherige Vize-Regierungschefin Bulc habe bei einem Vorstellungsgespräch einen «exzellenten» Eindruck hinterlassen. Aus der Umgebung Junckers hiess es, die 50-Jährige solle das Transportressort übernehmen.

Der ursprünglich für diesen Posten vorgesehene Slowake Maros Sefcovic wird demnach als Vize-Präsident für die europäische Energieunion zuständig sein. Als noch unklar galt zunächst, wer nun die Zuständigkeit für Raumfahrt bekommt.

Ebenfalls offen ist, ob der 1. November als Antrittsdatum für die neue EU-Kommission zu halten sein wird. «Ich kann das nicht mit Sicherheit bestätigen, aber wir arbeiten daran», sagte zuletzt ein Sprecher. Wahrscheinlicher sei ein Arbeitsbeginn «zum 1. Dezember, oder sogar im Januar».

Wenn die EU-Staaten die veränderte Liste der 27 EU- Kommissare angenommen haben, wartet auf Bulc noch eine Anhörung im EU-Parlament. Die Abgeordneten dort müssen der gesamten Personalliste zustimmen.

Bratusek abgelehnt

Die slowenische Regierung hatte Bulcs Nominierung am Freitag bekanntgegeben, nachdem die bisherige Kandidatin Alenka Bratusek am Vortag ihre Bewerbung zurückgezogen hatte. Das EU-Parlament hatte Bratusek nach ihrer Anhörung abgelehnt.

Die frühere Regierungschefin Bratusek war als Vizepräsidentin der EU-Kommission vorgesehen und sollte sich um die europäische Energieunion kümmern.

Bulc hat sich bisher auf der europäischen Bühne noch keinen Namen gemacht. Sie ist einer von mehreren Vize-Regierungschefs und erst seit einem Monat in der Politik, nachdem Ministerpräsident Miro Cerar die Amtsgeschäfte übernahm. Zuvor arbeitete Bulc jahrelang als Unternehmensberaterin bei EU- und Regionalentwicklungsprojekten.

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