Junge Christen aus aller Welt haben sich am Samstag zum 36. Europäischen Jugendtreffen der ökumenischen Gemeinschaft von Taizé in Strassburg versammelt. Etwa 20’000 Menschen zwischen 17 und 35 Jahren strömten in die Messehallen, wo am Abend das erste gemeinsame Gebet geplant war.
Allein fast 5000 Jugendliche kamen aus Polen. Das Land stelle damit die grösste Gruppe, sagte Bruder Benoît von der Taizé-Gemeinschaft am Samstag der Nachrichtenagentur dpa. Bei dem fünftägigen Treffen, dem ersten in Strassburg, seien erstmals Weissrussland und die Ukraine mit etwa 3500 Teilnehmer vertreten.
Bis zum 1. Januar 2014 stehen Gebete, politische Diskussionen und Silvester-Partys in den Gastgemeinden auf beiden Rheinseiten auf dem Programm. Den Organisatoren ist es gelungen, im Elsass und im benachbarten baden-württembergischen Ortenau-Kreis für alle Jugendliche Unterkünfte zu finden.
«Es war wie ein Wunder», sagt Bruder Benoît über die reibungslose Unterbringung der Ausländer, die oft kaum Englisch, Deutsch oder Französisch sprechen. «Wir haben jeder Gruppe einen Begleiter in ihrer Heimatsprache zuteilen können».
Die 35’000 Programmhefte des Treffens sind in 20 Sprachen übersetzt worden. Der Jahreswechsel wird ausgiebig gefeiert, allerdings gibt es auf den ökumenischen Partys keinen Alkohol.
1949 hatte der französische Ordensbruder Roger Schutz die Glaubensgemeinschaft Taizé gegründet. Die grossen Jugendtreffen zum Jahresende finden jedes Jahr in einem anderen europäischen Land statt. 2012 war Rom Gastgeber, 2011 Berlin.