Mit einem Animationsfilm machen die Jungparteien gegen die Zuwanderungsinitiative der SVP mobil. Darin zeigen sie die Nachteile auf, die die Bevölkerung bei einer Annahme erleiden würde.
Eine Kaffeebar ohne Bedienung, Busse, die nicht fahren, Schlaglöcher und Do-it-yourself-Operationen wären die Folge, wenn plötzlich tausende Arbeitskräfte aus dem Ausland fehlen würden. Der am Freitag vor den Bundeshausmedien vorgestellte Film will die Jugendkampagne gegen die Zuwanderungsinitiative über Facebook und andere soziale Netzwerke verbreiten.
Dem Komitee gehören die Jungparteien von BDP, CVP, FDP, Grünen, Grünliberalen und EVP sowie die young european swiss (YES) an. Gerade für den jüngeren Teil der Bevölkerung seien die Vorteile der Personenfreizügigkeit heute beinahe selbstverständlich, sagte YES-Generalsekretärin Elisabeth Haers. Dazu gehört für sie die hohe Mobilität, von der auch junge Leute stark profitieren.
«Wir wollen unser individuelles Recht, im europäischen Ausland studieren zu gehen oder Arbeitserfahrung zu sammeln, nicht einschränken lassen», sagte Haers.
In einem Kontingentssystem sei es nicht möglich, frei zu entscheiden, wo und als was man seinen Lebensunterhalt verdienen wolle. Auch reisen sei einfacher geworden. „Die Schweiz ist ein tolles Land, aber das Leben ist zu kurz, um es nur an einem Ort zu verbringen.
«Angst vor keinen Ausländern»
Darüber hinaus unterscheiden sich die Argumente der Jungpolitiker nicht von jenen der Mutterparteien. Sie betonen die Vorteile, welche die Personenfreizügigkeit der Schweizer Wirtschaft gebracht hat und die Nachteile bei einer Annahme der Initiative: «Wenn man Angst vor Ausländern hat, sollte man ebenso viel Angst haben vor keinen Ausländern», sagte Dominik Schürmann von der Jungen BDP.
Mit ihrer Kampagne wollen die Jungparteien erreichen, dass junge Wählerinnen und Wähler am 9. Februar ihre Stimme abgeben. Es bestehe die Gefahr, dass diese die Vorteile der Personenfreizügigkeit zu schnell als selbstverständlich erachteten, sagte Haers.