Die 16-jährige Schweizerin Rebeka Masarova gewinnt beim WTA-Turnier in Gstaad sensationell ihr erstes Spiel auf der WTA Tour.
Die Juniorensiegerin des French Open, Nummer 797 der Welt, gewann gegen die ehemalige Weltnummer 1 Jelena Jankovic (WTA 27) 1:6, 6:4, 6:2. Nachdem sie im ersten Satz noch Lehrgeld zahlen musste, steigerte sie sich immer mehr und nutzte im zweiten und dritten Durchgang die Schwächen Jankovics, vor allem auf der Vorhandseite, resolut aus.
«Ich freue mich riesig», sagte die Tochter eines Slowaken und einer Spanierin strahlend. «Ich wusste, dass ich gewinnen kann und war sehr gut vorbereitet.» Der Anfang sei aber schwierig gewesen. «Ich war nervös und habe viele Fehler gemacht.» Dann sei sie aber immer besser ins Spiel gekommen. «Letztlich habe ich sehr gut gespielt.»
Im Achtelfinal trifft die Baslerin auf die Estin Anett Kontaveit (WTA 92).
Schnyder verliert nach grossem Kampf
Patty Schnyder (WTA 338) verpasste die nächste positive Schweizer Überraschung hingegen nur knapp. In ihrem ersten Spiel auf Stufe WTA seit dem French Open 2011 verlor die 37-jährige Baselbieterin gegen die Weltnummer 93 Katerina Siniakova aus Tschechien in fast zweieinhalb Stunden 6:2, 5:7, 4:6.
Die bestklassierte Spielerin, die Schnyder seit ihrem Comeback vor einem Jahr bezwungen hatte, war mit der Russin Irina Chromatschewa die Nummer 186 der Welt. In Gstaad zeigte sie aber eine hervorragende Leistung und hätte ohne Regenunterbrechung vielleicht noch mehr herausholen können. Schnyder führte 6:2, 1:1 und war die klar bessere, weil variantenreichere Spielerin. Nach der Wiederaufnahme entwickelte sich ein Kampf mit vielen langen Ballwechseln und zahlreichen Breaks. Im zweiten Satz führte die Schweizerin nochmals 3:1, ein Break zum 5:6 war dann aber eine zu grosse Hypothek. Im dritten Durchgang behielt die Tschechin bei einbrechender Dunkelheit schliesslich die Oberhand.
Dafür steht Viktorija Golubic (WTA 105) in den Achtelfinals der Ladies Championship. Die 23-jährige Zürcherin gewann ihre am Mittwoch abgebrochene Erstrunden-Partie gegen die als Nummer 7 gesetzte Deutsche Mona Barthel (WTA 57) 2:6, 6:1, 7:5. Golubic, die bereits beim Fedcup-Halbfinal in Luzern hervorragend gespielt hatte, zeigte auf Schweizer Boden einmal mehr eine tolle Leistung.
Sie ging nach erneut langem Warten dank eines Breaks zum 4:3 mit 5:3 in Führung, konnte den Sieg jedoch nicht ins Trockene bringen. Zum 6:5 durchbrach den Aufschlag der 1,85 m grossen Barthel aber zum 6:5 erneut. Und diesmal liess sie sich nicht mehr vom Weg abbringen. Nach genau zwei Stunden segelte eine Vorhand der Deutschen ins Aus und sicherte der Zürcherin so den Sieg.
«Es war sehr schwierig», gab Golubic, deren Spiel ursprünglich bereits am Dienstag angesetzt war, zu. Immerhin gelang ihr am Donnerstag ein wesentlich besserer Start als am Mittwoch, als sie gleich 0:4 in Rückstand geraten war. «Diesmal wusste ich besser, wie sie spielt.» Sie stellte sich hervorragend auf die schnellen Aufschläge und Grundlinien-Bälle der Deutschen ein – obwohl ihr diese nassen Bedingungen gar nicht behagen. «Immerhin bin ich nun gut ausgeruht», blickte sie zuversichtlich auf die nächste Runde.
Im Achtelfinal trifft sie am Freitag auf die Russin Jewgenia Rodina (WTA 102).
Vögele ausgeschieden
Stefanie Vögele (WTA 103) ist hingegen in der 1. Runde ausgeschieden. Nach langem Warten wegen der anhaltenden Regenfälle verlor die 26-jährige Aargauerin gegen die drei Positionen besser klassierte Deutsche Carina Witthöft die am Mittwoch im zweiten Satz abgebrochene Partie 4:6, 6:4, 1:6.