Der jurassische Finanzminister Charles Juillard geht davon aus, dass das Bankgeheimnis auch im Inland verschwinden wird, wenn es einmal auf internationaler Ebene aufgegeben ist: «Es wird sehr schwierig sein, zwei Systeme aufrechtzuerhalten.»
Der jurassische Finanzminister Charles Juillard geht davon aus, dass das Bankgeheimnis auch im Inland verschwinden wird, wenn es einmal auf internationaler Ebene aufgegeben ist: «Es wird sehr schwierig sein, zwei Systeme aufrechtzuerhalten.»
«Die Bewegung ist in Gang (…). Wir gehen in Richtung einer grundlegenden Modernisierung des Steuersystems», sagte Juillard in einem Interview, das am Freitag in den Westschweizer Zeitungen «Tribune de Genève» und «24 Heures» abgedruckt wurde (nicht online). Er gehe davon aus, dass sich die Situation «schnell entwickeln wird».
Als Beispiel führte Juillard, seines Zeichens Mitglied des Vorstandes der kantonalen Finanzdirektoren, die Geschwindigkeit auf, mit welcher der Automatische Informationsaustausch in der Schweiz «die Rampe passiert» habe – insbesondere seitens des Bundesrates.
Fünf bis acht Milliarden
Der CVP-Vertreter geht davon aus, dass die Schätzungen stimmen, wonach in der Schweiz jährlich zwischen fünf und acht Milliarden Franken mit nicht deklarierten Geldern erwirtschaftet werden. Allein für den Jura sei anlässlich der kantonalen Steueramnestie eine Summe von einer Milliarde nicht deklarierter Gelder geschätzt worden.
Falls das Bankgeheimnis verschwinden sollte, befürworte er eine Steueramnestie auf nationaler Ebene. «Das heisst nicht, dass die Betroffenen nichts bezahlen müssen, aber wir müssen eine Lösung finden, um sämtliche Guthaben ausfindig zu machen.» Andernfalls würden die Reichen «Mittel und Wege finden, um sich dem Fiskus zu entziehen», befürchtet Juillard.
Der Bundesrat hat am Mittwoch entschieden, Verhandlungen mit der EU und den USA über den Automatischen Informationsaustausch aufzunehmen. Er stellt sich allerdings gegen eine Ausweitung auf die Schweiz.