Kaba profitiert vom schwächeren Franken: Semesterumsatz gehalten

Das Schliess- und Sicherheitstechnikunternehmen Kaba hat zur Halbzeit seines Geschäftsjahrs 2012/13 dank der leichten Abschwächung des Frankens den Umsatz auf Vorjahresniveau halten können. Beim Gewinn musste der Konzern mit Sitz in Rümlang im Kanton Zürich jedoch Federn lassen.

Bekanntestes Kaba-Produkt: Schlüssel (Bild: sda)

Das Schliess- und Sicherheitstechnikunternehmen Kaba hat zur Halbzeit seines Geschäftsjahrs 2012/13 dank der leichten Abschwächung des Frankens den Umsatz auf Vorjahresniveau halten können. Beim Gewinn musste der Konzern mit Sitz in Rümlang im Kanton Zürich jedoch Federn lassen.

Im Ende Dezember abgeschlossenen Semester sei der Umsatz mit 465,7 Millionen. Fr. in etwa auf Vorjahresniveau (464,8 Mio. Fr.) geblieben, sagte Kaba-Chef Riet Cadonau am Mittwoch vor den Medien in Zürich. Das leichte Plus von 0,2 Prozent sei lediglich den Wechselkursbewegungen zu verdanken.

Die Abschwächung des Schweizer Frankens habe den Umsatz um 18 Mio. Fr. nach oben getrieben, sagte Finanzchef Beat Malacarne. Damit habe Kaba die sinkenden Verkäufe kompensieren können.

Der Betriebsgewinn (Ebit) ging dennoch um 5,7 Prozent zurück auf 60,9 Mio. Franken. Unter dem Strich blieb ein Reingewinn von 41,8 Mio. Franken. Das sind 4,6 Prozent weniger als im ersten Halbjahr 2011/12.

Damit hat Kaba die Erwartungen der Analysten verfehlt. An der Schweizer Börse sackte die Aktie bis 15 Uhr um über 6 Prozent ab.

Über Fiskalklippe gestolpert

In einigen Regionen habe sich die wirtschaftliche Lage weiter zugespitzt, sagte Cadonau. In Südeuropa habe sich die Rezession fortgesetzt. Aber auch im bisher stabilen Nordeuropa und in grossen Volkswirtschaften Westeuropas wie beispielsweise in Frankreich oder Deutschland habe sich die Konjunktur abgeschwächt und die Investitionsbereitschaft der Kunden gedämpft.

Der Umsatz der Division Zugangs- + Datensysteme sank. Nur durch Sparmassnahmen gelang es, den Betriebsgewinn in Europa zu steigern.

In den USA stolperte Kaba über die so genannte Fiskalklippe. Angesichts des Budgetstreits und des drohenden Sturzes der USA von der Fiskalklippe durch automatische Ausgabenkürzungen im Staatshaushalt sei die öffentliche Hand immer stärker auf die Bremse getreten.

Dies schlug auf Kaba durch, weil staatliche Stellen wichtige Kunden des Konzerns sind, der in Nordamerika unter anderem Hochsicherheitsschlösser verkauft. Wegen des Umsatz- und Gewinnrückgangs habe man umgehend Massnahmen zur Senkung der Kosten eingeleitet, sagte Cadonau. Diese dürften dort zum Abbau von zwei Dutzend Stellen führen.

Die Division Schlüsselsysteme erzielte trotz der flauen Nachfrage in Frankreich und Südeuropa erfreuliche Ergebnisse. Dank Sparmassnahmen erzielte sie mehr Betriebsgewinn.

Hohe Ziellatte

Für das Gesamtjahr halte Kaba an seinen hohen Zielen von 1 bis 2 Prozent Umsatzwachstum in Lokalwährungen und einer Betriebsgewinnmarge vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) von 15,5 bis 16,5 Prozent fest, sagte Cadonau. Im ersten Semester betrug die EBITDA-Marge 16,0 Prozent.

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