Kaba will sich mit deutscher Dorma zusammenschliessen

Der Schliesstechnik-Konzern Kaba will mit der deutschen Dorma zusammengehen. Aus der Fusion der ähnlich grossen Firmen soll ein Unternehmen hervorgehen, das mit rund 2,2 Mrd. Franken Umsatz und einer Präsenz in über 50 Ländern zur weltweiten Top 3 der Branche gehört.

Schlüssel aus der Kaba-Produktion in Wetzikon (Archivbild) (Bild: sda)

Der Schliesstechnik-Konzern Kaba will mit der deutschen Dorma zusammengehen. Aus der Fusion der ähnlich grossen Firmen soll ein Unternehmen hervorgehen, das mit rund 2,2 Mrd. Franken Umsatz und einer Präsenz in über 50 Ländern zur weltweiten Top 3 der Branche gehört.

Die Vereinbarung zur Fusion sei am Mittwochabend unterschrieben worden, teilten die Unternehmen am Donnerstagmorgen mit. Eine ausserordentliche Generalversammlung am 22. Mai muss auf Seiten Kaba den Zusammenschluss noch genehmigen. Dorma befindet sich im Eigentum der Familie Mankel/Brecht-Bergen.

Die beiden Unternehmen vereinigen sich als ungefähr gleich starke Partner. Kaba erwirtschaftete 2013/14 rund eine Mrd. Fr. Umsatz, bei Dorma war es rund eine Mrd. Euro. Erwartet werden Kostensynergien im Umfang von 60 bis 70 Mio. Franken. Kaba-Aktionäre erhalten zudem eine Spezialausschüttung von 50 Franken pro Aktie.

Am kombinierten Geschäft soll Kaba 52,5 Prozent halten, die Dorma-Besitzerfamilie 47,5 Prozent. Die Dorma-Besitzerfamilie werde sich zuvor mit 178 Mio. Fr. in Kaba einbringen und dafür einen rund 9-prozentigen Anteil erhalten. Abgeschlossen werden soll die Transaktion im dritten Quartal 2015.

Familien als Ankeraktionäre

Die beiden Familienaktionäre, die an der neuen Holding 27,3 Prozent der Anteile halten werden, bezeichnen sich als «starke, langfristig ausgerichtete Ankeraktionäre». Sie seien über einen langfristigen Poolvertrag aneinander gebunden, der ein gegenseitiges Vorkaufsrecht enthalte, hiess es im Communiqué.

Als Präsident des Verwaltungsrats ist der bisherige Kaba-Präsident Ulrich Graf vorgesehen. Konzernchef soll Kaba-CEO Riet Cadonau werden. Als Finanzchef wird Bernd Brinker vorgeschlagen, der diesen Posten derzeit bei Dorma ausübt.

Dorma bietet Zugangslösungen und die dazu gehörenden Serviceleistungen an und ist nach eigenen Angaben ein globaler Marktführer in der Automatik-, Glasbeschlags- und Türschliesstechnik. Kaba ist nach eigenen Angaben ein weltweit führender Anbieter für Zutrittskontrolle, Betriebsdatenerfassung und Schlüsselsysteme.

Nächster Artikel