Für die Kadetten endet der Auftakt zur Champions League mit einer unliebsamen 30:31-Niederlage gegen den Aussenseiter Elverum. Das Siegtor markierte der norwegische Meister eine Sekunde vor Schluss.
Im buchstäblich letzten Moment liess sich der zu lange ungenügende Schweizer Branchenprimus das erst in der Schlussminute erzwungene Remis entreissen. Luka Mitrovic, der überragende serbische Aufbauer der Gäste, entwischte dem Schaffhauser Captain Graubner ein weiteres und entscheidendes Mal.
Wenige Sekunden zuvor hatte sich Schaffhausen unter der Regie von Manuel Liniger, der die Equipe zusammen mit dem allerdings nur in der ersten Hälfte auffälligen ungarischen Top-Shooter Gabor Csaszar mehrfach auf Kurs hielt, den letztmaligen Ausgleich erkämpft – bis Mitrovic den in anderen wirtschaftlichen Dimensionen operierenden Favoriten abermals vor unlösbare Probleme stellte.
Mit seiner neunten erfolgreichen Aktion verschaffte der Topskorer dem nordländischen Champions-League-Debütanten in der BBC-Arena einen Vorteil, mit dem in dieser Form nicht zu rechnen war. Nach der unerwarteten Degradierung in die untere und entsprechend weniger attraktiv bestückte Tableauhälfte hatte der NLA-Dominator eine Offensive auf dem Parkett angekündigt.
Stattdessen erlitten die weitaus höher eingeschätzten Schaffhauser nun schon im ersten Duell mit einem spielerisch keineswegs restlos überzeugenden Kontrahenten einen Rückschlag, der im Ringen um einen (fernen) Playoff-Platz wohl nur mit einem Effort ausserhalb des Landes zu korrigieren ist. «Wir müssen das enttäuschende Resultat nun mit einem Auswärtssieg wettmachen», befand Markus Baur.
In seiner Ursachenforschung kam der deutsche Coach ziemlich schnell auf den wichtigsten Punkt: «31 Gegentore kann man sich in einem Heimspiel nicht leisten.» Keeper Nikola Portner, der aber der 23. Minute den lange nahezu wirkungslosen und glücklosen Österreicher Marinovic ersetzte, gelangte zum gleichen Schluss wie der Taktgeber an der Linie: «Von einer funktionierenden Abwehr war heute nicht viel zu sehen.»
Richtig schlecht seien sie gewesen, hielt das Schweizer Goalie-Talent mit kritischen Voten nicht zurück. Bei ihm war der Frust zu spüren, wie leichtfertig sie zumindest den einen Punkt in der hektischen Schlussphase verspielten. Portner selber ermöglichte mit teilweise exzellenten Paraden ein vorübergehendes Comeback.
Kadetten Schaffhausen – Elverum 30:31 (15:16)
1000 Zuschauer. – SR Marin Lorente/Garcia Serradilla (Sp). – Torfolge: 1:0, 1:2, 3:2, 5:4, 7:6, 8:8, 11:8, 12:9, 13:10 (18.), 13:14, 14:15, 15:15, 15:16; 15:17, 18:18, 18:20, 19:22, 20:23, 22:25, 23:26, 25:28 (53.), 28:28 (57.), 28:30, 30:30, 30:31 (59:59). – Strafen: 4mal 2 Minuten gegen Schaffhausen, 2mal 2 Minuten gegen Elverum.
Kadetten Schaffhausen: Marinovic/Portner (ab 22.); Cvijetic (4), Liniger (8/2), Küttel, Richwien (1), Graubner (2), Pendic, Brännberger (1), Stojanovic, Csaszar (7/4), Maros (2), Koch (3), Muggli (2).
Elverum: Nergaard/Oeien (für 2 Penaltys); Överby (2), Borresen, Nordberg, Mehl (5), Lindboe (6/3), Burud (3), Ekren, Mitrovic (9), Stegavik (6).
Bemerkungen: Schaffhausen komplett. Nergaard hält Penalty von Csaszar (31./15:16). Timeouts: Kadetten (23./13:13, 48./23:25), Elverum (29./15:15, 42./21:23, 60./29:30).