Die Schweizer Handball-Meisterschaft startet mit einer faustdicken Überraschung: Titelverteidiger Kadetten Schaffhausen strauchelt auswärts bei Kriens-Luzern gleich mit 27:33.
Die letztendlich deutliche Niederlage zeichnete sich erst in der zweiten Halbzeit ab, als sich Kriens-Luzern nach einer 17:16-Pausenführung im Vergleich zu den Kadetten nochmals steigern konnten. Die Zentralschweizer wollen nach zwei Jahren endlich wieder unter die Top 4 (Playoffs) und haben mit dem Startsieg ein starkes Zeichen an die Konkurrenz gesendet. Überzeugen konnten mit Jost Brücker (8 Tore) in der Offensive und David Nyffenegger in der Defensive auch zwei der Neuzugänge.
Auf Schaffhauser Seite dürfte der Ausrutscher in Kriens so früh in der Saison zwar nicht überbewertet werden, dennoch wird die Niederlage beim Champions-League-Teilnehmer als «peinlich» abgestempelt. Es scheint, als müsse sich die Truppe von Trainer Lars Walther nach den zahlreichen Rochaden noch finden. Schaffhausen, der Meister der letzten drei Jahre, gilt auch in dieser Saison als erster Anwärter auf den Titel.
Keine Blösse gab sich Schaffhausens Finalgegner Wacker Thun. Die Berner Oberländer feierten bei Fortitudo Gossau einen ungefährdeten 31:25-Erfolg. Bereits zur Pause hatte Wacker unter der Regie des dreifachen Liga-Topskorer Lukas von Deschwanden 16:8 geführt. Als der Innerschweizer in der zweiten Halbzeit zusammen mit dem ebenfalls starken Torhüter Andreas Merz (9 Paraden) geschont wurde, kamen die Ostschweizer bis auf 18:21 heran, mit Von Deschwanden und Merz auf dem Feld liessen die Gäste dann aber wieder ihre Klasse und Routine ausspielen und zogen erneut davon.
Eine kleine Überraschung schaffte der BSV Bern Muri im Heimspiel gegen das leicht favorisierte Pfadi Winterthur. Die Winterthurer lagen bis zur 49. Minute mit vier Toren (22:18) vorne, ehe das Heimteam die Partie mit einem Schlussspurt drehte. Nach dem Siegtreffer durch Tim Weber 1:36 Minuten vor Schluss wehrte sich Bern Muri mit allen Kräften und rettete das 25:24 schliesslich über die Zeit.
Einen eminent wichtigen Startsieg feierte auch der RTV Basel, der sich sich im Duell zweier Abstiegsrunden-Teilnehmer der vergangenen Saison zuhause gegen GC Amicitia Zürich 25:24 durchsetzte. Florian Goepfert mit neun (davon 5 per Siebenmeter) sowie Bruno Kozina mit acht Toren gehörten zu den herausragenden Akteuren beim Heimteam, das seit dieser Saison vom Holländer Joop Fiege gecoacht wird. Weniger erfreulich verlief der Saisonstart für Aufsteiger Suhr Aarau, das St. Otmar St. Gallen zuhause 27:29 unterlag. Ohne ein Nachlassen in der zweiten Hälfte, wäre der Sieg der Ostschweizer gar noch höher ausgefallen.
Resultate: Kriens-Luzern – Kadetten Schaffhausen 33:27 (17:16). Fortitudo Gossau – Wacker Thun 25:31 (8:16). BSV Bern Muri – Pfadi Winterthur 25:24 (12:11). RTV Basel – GC Amicitia Zürich 25:24 (11:12). Suhr Aarau – St. Otmar St. Gallen 27:29 (14:16).