Am Final-Four-Turnier in Olten kommt es am Samstag bei den Männern mit der Partie zwischen Titelverteidiger Kadetten Schaffhausen und Wacker Thun zu einem vorweggenommenen Final.
Dass sich die Kadetten und Wacker nicht mögen, ist kein Geheimnis, umso brisanter ist die Halbfinal-Affiche. Die beiden Teams bestritten in der vergangenen Saison den Playoff-Final, den die Schaffhauser mit einem 30:28-Heimsieg in der entscheidenden fünften Partie für sich entschieden. Kadettens talentierter Rückraum-Shooter Luka Maros erwartet denn auch ein «knappes und hartes» Spiel. «Wir dürfen uns nicht provozieren lassen, sondern müssen uns auf uns konzentrieren, dann klappt das», ist er überzeugt. Für Teamkollege Dimitrij Küttel, wie Maros Schweizer Internationaler, ist entscheidend, die Rückraumachse der Thuner in den Griff zu bekommen und die freien Chancen zu nutzen.
Zwar haben die Schaffhauser in der Qualifikation keinen unwiderstehlichen Eindruck hinterlassen, dennoch gehen sie mit einem Vorsprung von vier Punkten in die Finalrunde. «Wir gewannen viele Spiele knapp, auch das ist eine Fähigkeit», so Küttel. Maros sieht noch viel Verbesserungspotenzial. Gegen die besseren Teams hätten sie jedoch gute Leistungen gezeigt. So gewannen die Kadetten auch beide Saisonduelle gegen Wacker (32:30 und 28:22).
Der Schweizer Meister muss am Wochenende sicher auf die verletzten Christoffer Brännberger, Nik Tominec und Michal Szyba (Saisonende) sowie den im Cup nicht spielberechtigten Zoran Markovic verzichten. Bei den Thunern dürfte weiterhin Nicolas Raemy ausfallen. Zwar trainiert der Linkshänder nach seiner Hirnerschütterung zum Teil voll mit, sein Zustand ist aber noch zu wenig stabil. Für den rechten Flügel Markus Hüsser ist die Karriere aufgrund eines Knorpelschadens im Knie wohl zu Ende – wie auch für Torhüter Andreas Merz (Hüfte). Dafür steht Wacker Lenny Rubin wieder zur Verfügung; der Sohn von Trainer Martin Rubin zog sich Ende September einen Meniskusriss zu. Der zuletzt angeschlagene Topskorer Lukas von Deschwanden ist ebenfalls einsatzfähig wie auch der von einer Wadenzerrung genesene Luca Linder.
Wacker will «unbeschwert auftreten»
Martin Rubin freut sich sehr auf den Halbfinal. Sie hätten bewiesen, nah dran zu sein, wenn sie einigermassen komplett seien. «Die Kadetten sind das beste Team der Schweiz, sie sind aber keine Übermannschaft. In einem einzelnen Spiel sind sie so oder so schlagbar. Wir können unbeschwert auftreten», erklärte der frühere Top-Linkshänder. Der Schlüssel zum Erfolg ist für Martin Rubin nebst eines im Vergleich zum letzten Aufeinandertreffen besseren Rückzugverhaltens, den Schaffhauser Regisseur Gabor Csaszar einigermassen in den Griff zu bekommen. Der Ungar spielte eine starke WM, allerdings erlitt er im Training einen Cut oberhalb des Auges.
Die Thuner haben im Cup gute Erinnerungen an die Kadetten, gewannen sie doch die letzten zwei Duelle 2012 und 2013, wobei sie zweimal im Final erfolgreich waren. Eine dieser Partien fand ebenfalls in Olten statt. Diese positiven Bilder wird Martin Rubin vor dem Spiel zum Thema machen.
Der Gewinner dieser Partie wird im Final als klarer Favorit antreten. «Ich möchte von den anderen Teams niemanden beleidigen, aber wer unseren Halbfinal gewinnt, wird zu 70, 80 Prozent Cupsieger», sagte Luka Maros. Im Spiel zwischen GC Amicitia Zürich und Endingen präsentiert sich die Ausgangslage offen. Die finanziell angeschlagenen Stadtzürcher, die gegen den Abstieg kämpfen, liessen den dänischen Spielmacher Matias Helt Jepsen ziehen. Endingen dagegen tritt mit viel Selbstvertrauen an, die Aargauer verloren in dieser Saison erst ein Spiel.
Bei den Frauen kämpfen die besten vier Teams der Meisterschaft um den Titel: Titelverteidiger Brühl St. Gallen trifft auf Zug, Spono Nottwil spielt gegen Rotweiss Thun.