Die Kadetten Schaffhausen werden mit einem 30:28-Heimsieg nach Verlängerung über Pfadi Winterthur zum zehnten Mal und zum vierten Mal hintereinander Schweizer Meister.
Die Finalserie gewannen die Kadetten mit 3:0 Siegen. Somit gerieten die Playoffs zum Monolog der Kadetten. Weder in der Halbfinalserie gegen Wacker Thun, den Meister von 2013, noch im Final gegen Pfadi Winterthur verloren die Schaffhauser eine Partie.
Dennoch mussten sich die Kadetten den zehnten Titelgewinn (Präsident Giorgio Behr: «Jetzt kriegen wir einen Stern aufs Dress») viel härter erkämpfen als beispielsweise vor zwei Jahren in der emotionslosen Finalserie gegen St. Otmar St. Gallen. Das dritte und letzte Finalspiel geriet sogar zum Handball-Krimi.
Nach 42 Minuten streckten die Winterthurer während des Timeouts scheinbar siegessicher die Arme in die Höhe. Sie führten zu diesem Zeitpunkt 19:13 und kontrollierten mit ihrer aggressiven, zuweilen rüden Gangart die Partie. Der Däne Johan Koch, bis zu diesem Zeitpunkt Schaffhausens erfolgreichster Werfer, hatte zwei Minuten vorher eine Rote Karte gesehen.
Doch Pfadi Winterthur freute sich zu früh. Die Kadetten holten auf. In der 54. Minute stand es wieder unentschieden (21:21). Vier Minuten vor Schluss führte Schaffhausen erstmals seit der 15. Minute wieder (23:22). Das Heimteam verspielte im Finish zwar noch ein 24:22, setzte sich aber schliesslich in der Verlängerung mit 30:28 durch.
Zum Matchwinner avancierte der 40-jährige österreichische Goalie Nikola Marinovic, der ab der 39. Minute den glücklosen Simon Kindle ersetzte und mit zehn Paraden die Wende erst ermöglichte. Marinovic wechselt per nächste Saison in den Trainerstab der Kadetten. Er wird Trainer Peter Kukucka assistieren und wohl höchstens noch sporadisch vor dem Tor stehen. «Es ist möglich, dass dies mein letztes Spiel gewesen ist. Natürlich merkte ich auch, dass es mir ausgesprochen gut läuft. Primär wollte ich die Partie aber einfach geniessen.»