Im US-Bundesstaat Kalifornien sollen Ärzte künftig todkranken Patienten beim Suizid helfen dürfen. Gouverneur Jerry Brown unterzeichnete am Montag (Ortszeit) das entsprechende Gesetz, um das es im Vorfeld heftige Diskussionen gegeben hatte.
Er habe vor der Unterschrift sowohl mit Ärzten gesprochen als auch mit Vertretern der katholischen Kirche, die die Sterbehilfe ablehnt. «Am Ende habe ich mich gefragt, was ich im Angesicht meines eigenen Todes wollen würde», erklärte Brown.
Er wisse zwar immer noch nicht, wie er bei langer, schmerzvoller und unheilbarer Krankheit handeln würde, erklärte der 77-Jährige weiter. «Aber ich bin mir sicher, dass es eine Beruhigung für mich wäre, zu wissen, dass ich über die durch dieses Gesetz gegebene Möglichkeit nachdenken kann.» Für das Gesetz hatten sich zuvor bereits das kalifornische Abgeordnetenhaus und der Senat ausgesprochen.
Die nun geltende Regelung sieht vor, dass todkranke Erwachsene unter bestimmten Bedingungen Medikamente erhalten können, um ihrem Leben ein Ende zu setzen.
Ähnliche Gesetze gibt es bereits in den Bundesstaaten Oregon, Vermont und Washington. In Montana ist assistierter Suizid durch eine Gerichtsentscheidung erlaubt. In New Mexico wurde ein entsprechendes Urteil im Berufungsverfahren vorläufig gekippt, eine endgültige Entscheidung steht noch aus.
Sterbehilfe ist ein äusserst umstrittenes Thema in den USA, vor allem religiöse Organisationen laufen dagegen Sturm. Im vergangenen Jahr heizte das öffentliche Sterben von Brittany Maynard die Debatte an. Die Kalifornierin zog nach Oregon, weil sie dort ihrem Leben selbstbestimmt ein Ende setzen konnte. Die 29-Jährige litt an einem Gehirntumor, die Ärzte bereiteten sie auf qualvolle letzte Monate vor. Maynard schilderte ihr Schicksal in Videos auf ihrer Internetseite, im November vollzog sie ihren begleiteten Suizid.