Mujinga Kambundji scheitert an den Sommerspielen in Rio de Janeiro über 100 m im Halbfinal. Mit 11,16 Sekunden gelingt ihr gegenüber dem Vorlauf nur eine kleine Steigerung.
Kambundji belegte in der ersten von drei Halbfinal-Serien, in der drei Läuferinnen unter elf Sekunden blieben, nur Platz 6, womit sie ohne Chance auf den Einzug in den Final der Top 8 blieb. «Das Niveau ist krass schnell», sagte die EM-Dritte von Amsterdam. Sie habe vermutet, dass man unter elf Sekunden laufen müsse, um die Qualifikation zu schaffen. Letztlich lag der Cut bei 10,96 Sekunden.
Im Vergleich zum Vorlauf lief Kambundji drei Hundertstel schneller, ihre Saisonbestzeit von 11,14 verpasste sie um 2/100. «Es hätte besser laufen können. Ich hatte mir schon erhofft, dass ich unter 11,10 laufe», so die WM-Zwölfte des vergangenen Jahres, als sie im Pekinger Vogelnest 11,07 gelaufen war. Der Start, ihre grosse Stärke, gelang ihr im Halbfinal nicht wunschgemäss. «Ich hatte nicht den gewohnten Tunnelblick.» Am Ende belegte Kambundji den 14. Platz, womit sie drittbeste Europäerin wurde.
Zur schnellsten Frau der Welt kürte sich knapp zwei Stunden nach dem Ausscheiden Kambundjis Elaine Thompson. Die 24-jährige Jamaikanerin entschied den mit Spannung erwarteten Final – in den Halbfinals waren die ersten sechs innerhalb von zwei Hundertstel geblieben – souverän vor der Amerikanerin Tori Bowie und Shelly-Ann Fraser-Pryce, der Olympiasiegerin von 2008 und 2012.
Obwohl Thompson keinen guten Start erwischt hatte und bei Hälfte des Rennens noch zurück lag, siegte sie am Ende souverän und blieb in 10,71 Sekunden nur eine Hundertstelsekunde über ihrer Jahresweltbestzeit. Eine Enttäuschung setzte es für Fraser-Pryce ab, die auch beim Saisonhöhepunkt nicht das Niveau vergangener Jahre erreichte. Wie zuvor Tirunesh Dibaba über 10‘000 m sowie Valerie Adams im Kugelstossen schaffte es auch die 29-Jährige aus Kingston nicht, als erste Frau in derselben Disziplin zum dritten Mal Olympiasiegerin zu werden.