Der britische Kameramann Douglas Slocombe, der die deutsche Invasion in Polen filmte und später durch seine Zusammenarbeit mit Steven Spielberg berühmt wurde, ist tot. Slocombe sei am Montag im Alter von 103 Jahren in einem Londoner Spital gestorben.
Seine Tochter Georgina Slocombe bestätigte gegenüber der Nachrichtenagentur AFP den Tod ihres Vaters. Slocombe war 1939 als Fotograf für ein Magazin in Polen, kurz bevor deutsche Truppen das Nachbarland überfielen. Selbst vorübergehend von der Gestapo festgenommen, gelang es ihm dennoch, nach Warschau zu kommen. Dort legte er die Fotokamera beiseite und filmte am 1. September unter dem Schutz polnischer Truppen den deutschen Einmarsch. Über das Baltikum gelang ihm anschliessend die Flucht nach Schweden.
Nach dem Krieg arbeitete Slocombe an einigen britischen Filmklassikern der 40er und 50er Jahre mit, unter anderem mit Star-Schauspieler Alec Guinness. In den 60er Jahren war er für die Kameraführung des erst 2003 neuverfilmten Klassikers «The Italian Job» (zu dt.: «Charlie staubt Millionen ab») verantwortlich; 1974 gewann er den begehrten britischen Filmpreis Bafta für «Der grosse Gatsby».
Als Slocombe fast 70 Jahre alt war, wählte ihn der US-Regisseur Spielberg als Kameramann für drei Filme seiner beliebten «Indiana Jones»-Reihe aus. Auch bei dem James-Bond-Film «Sag niemals nie» mit Sean Connery war Slocombe für die Kameraführung verantwortlich.