Kameruns Armee hat nach eigenen Angaben 24 Geiseln aus der Gewalt der nigerianischen Extremistenmiliz Boko Haram befreit. Sie waren Teil einer Gruppe von etwa 80 Menschen, die mutmasslich von den Islamisten am Sonntag im Grenzgebiet verschleppt wurden.
Soldaten hätten die Angreifer auf deren Weg zurück nach Nigeria verfolgt, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums am Montag in Yaoundé. Dabei sei es gelungen, immerhin einen Teil der Geiseln zu befreien.
Die Rebellen seien aber mit etwa 50 Geiseln nach Nigeria entkommen, berichtete das Radio in Kamerun. Die meisten Entführten sollen Kinder im Alter von 10 bis 15 Jahren sein.
Boko Haram hat in den vergangenen Jahren häufig vor allem junge Menschen verschleppt. Knaben wurden Sicherheitsexperten zufolge als Kämpfer zwangsrekrutiert, Mädchen in die Sexsklaverei gezwungen. International schockierte insbesondere die Verschleppung von 200 Schülerinnen im April.
Boko Haram verübt seit etwa einem Jahr auch verstärkt über Nigerias Grenze hinweg Angriffe. Am Wochenende traf deshalb aus dem Tschad ein Armeekontingent im Norden Kameruns ein, um beim Kampf gegen die Extremisten zu helfen.