Kampf der Aargauer Regionen für ihre Berufsschulen trägt Früchte

Bei der Ausarbeitung eines neuen Standort- und Raumkonzepts für die Sekundarstufe II hat die Aargauer Regierung teilweise dem Druck der Regionen nachgegeben. Alle bestehenden Berufsfachschulen werden weitergeführt.

Bei der Ausarbeitung eines neuen Standort- und Raumkonzepts für die Sekundarstufe II hat die Aargauer Regierung teilweise dem Druck der Regionen nachgegeben. Alle bestehenden Berufsfachschulen werden weitergeführt.

Bei der Anhörung der Vorschläge habe sich gezeigt, dass das Kriterium Auslastung am wenigsten hoch gewichtet worden sei, sagte der Aargauer Bildungsdirektor Alex Hürzeler (SVP) am Freitag vor den Medien in Aarau bei der Präsentation der Vorlage. Die Regionen wollten an ihren Berufsfachschulen festhalten und nähmen damit geringere Kosteneinsparungen in Kauf.

Regionen wehrten sich für ihre Schule

Die Regierung hatte im Rahmen der Anhörung die Schliessung von Standorten mit geringer Auslastung vorgeschlagen. Dies kam in den betroffenen Regionen nicht gut an und führte zu mehreren Protestaktionen.

Drei der vier gemischten Berufsbildungszentren werden allerdings entflochten. Sie sollen künftig entweder nur noch kaufmännische oder gewerblich-industrielle Berufe anbieten.

In Wohlen wird eine reine KV-Schule gebildet, in Brugg und Zofingen bleibt der gewerblich-industrielle Teil bestehen. Einzig der Standort Rheinfelden soll zur Sicherung einer gewissen Schulgrösse als gemischtes Berufsbildungszentrum weitergeführt werden.

Mindestgrösse von 400 Schülern wird erreicht

Für den KV-Bereich bedeutet dies eine Reduktion von sieben auf fünf Standorte. Damit erreichen alle Schulen die geforderte Mindestgrösse von 400 Schülerinnen und Schüler.

Der Umsetzungsvorschlag der Regierung regelt die detaillierte Berufszuteilung an die einzelnen Berufsfachschulen nicht. Diese soll nach dem Entscheid des Grossen Rates unter Einbezug der Schulen und der Organisationen der Arbeitswelt erfolgen.

Veränderungen im Mittelschulbereich

Bei den Mittelschulen rückt die Aargauer Regierung in der Botschaft nicht von ihrem Vorschlag ab, den sie in die Vernehmlassung gegeben hat. Die Wirtschaftsmittelschule (WMS) und die Informatikmittelschule (IMS) bleiben bei den Mittschulen und werden nicht in den KV-Bereich verlegt.

Die WMS soll jedoch von der Alten Kanti in Aarau nach Zofingen verlegt werden, damit die dortige Kantonsschule besser ausgelastet wird. Die IMS soll gemäss Vorschlag der Regierung künftig nur noch in Baden angeboten werden.

Das Aargauer Kantonsparlament soll die Botschaft im Juni beraten. Danach erfolgt die konkrete Berufszuteilung im Bereich Gewerbe und Industrie in Zusammenarbeit mit den Schulen und den beruflichen Organisationen. Der Start der Umsetzung des neuen Standort- und Raumkonzepts ist ab dem Schuljahr 2017/18 vorgesehen.

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