Kampf um die WM-Plätze in den Testspielen gegen Tschechien

In der dritten Woche der WM-Vorbereitung verschärft sich für die Schweizer Spieler der Kampf um einen Platz im Team für Weissrussland. Heute Freitag und am Sonntag trifft die Schweiz auf Tschechien.

Sean Simpson trifft mit der Schweiz in Neuenburg auf Tschechien. (Bild: SI)

In der dritten Woche der WM-Vorbereitung verschärft sich für die Schweizer Spieler der Kampf um einen Platz im Team für Weissrussland. Heute Freitag und am Sonntag trifft die Schweiz auf Tschechien.

Zwei Wochen vor dem WM-Startspiel gegen Russland besteht für Sean Simpson in den Duellen gegen Tschechien ein letztes Mal die Möglichkeit zu testen. Wenn in der kommenden Woche die Spieler der beiden Playoff-Finalisten dazustossen, ist die Zeit für Experimente vorbei. Für die letzte Phase der WM-Vorbereitung bieten die Trainer kaum mehr Spieler auf, die nicht an die WM reisen werden. Der Konkurrenzdruck auf die 25 Spieler, die sich aktuell im Kader befinden, nimmt deshalb in der viert- und drittletzten Vorbereitungspartie zu.

Gegen den zwölffachen Weltmeister Tschechien haben zumindest einige Spieler die letzte Chance, um sich für einen Platz im WM-Team aufzudrängen. Denn nicht weniger als neun Spieler, die mit den ZSC Lions oder den Kloten Flyers den Playoff-Final bestritten, gehörten letztes Jahr dem Schweizer Erfolgsteam an, das an der WM in Stockholm die Silbermedaille gewann. Im Normalfall, das heisst wenn sie gesund (und motiviert) sind, werden sie auch für die anstehenden Titelkämpfe inklusive die WM-Hauptproben in Deutschland (2. Mai) und gegen Kanada (6. Mai) gesetzt sein. Zudem wird aus Nordamerika (neben weiteren NHL-Spielern?) wohl auch AHL-Stürmer Sven Andrighetto (Hamilton) zum Team stossen.

WM-Forfait von Roman Wick

Apropos gesund: Stürmer Roman Wick wird laut Medienberichten für die WM auch dieses Jahr nicht zur Verfügung stehen. Der Topskorer der ZSC Lions litt bereits während der Playoffs an einer Handgelenk-Verletzung, die nun keine weiteren Einsätze mehr zulassen. Wick, der an den Olympischen Spielen in Sotschi wie andere Stürmer enttäuschte, hatte bereits die letzte WM verletzungshalber (Fussbruch) verpasst. Neben Wick soll gemäss den Medienberichten auch Wicks Teamkollege und Torhüter Lukas Flüeler (Meniskusschaden) nicht zur Verfügung stehen. Der Meisterkeeper der Lions bestritt allerdings noch nie eine WM als Goalie Nummer 1 oder 2.

Für das Trainingslager in Neuenburg stiessen am Dienstag sechs neue Spieler zum Team, nämlich die NHL-Profis Roman Josi (Nashville) und Damien Brunner (New Jersey), die Servettiens Denis Hollenstein, Kevin Romy und Jurai Simek sowie der AHL-Torhüter Robert Mayer (Hamilton), der zum ersten Mal «Nati-Luft» schnuppert und gegen Tschechien zu seinem Länderspiel-Debüt kommen könnte.

NHL-Duo im Fokus

Der Fokus in Neuenburg richtet sich aber weniger auf Mayer, sondern vielmehr auf Brunner und Josi. Das NHL-Duo, das für Spieler aus der NHL ungewohnt früh zum Schweizer Team stossen konnte, wurde jeweils bereits nach den Trainings regelrecht umlagert. Die «Patinoire du Littoral», in der die Schweizer heute erst zum zweiten Mal (nach dem 2:5 gegen Finnland während der WM-Vorbereitung 1994) überhaupt ein Länderspiel austragen, ist zumindest für den letztjährigen WM-MVP Josi kein Neuland. Während der Saison 2007/2008 bestritt der damals 17-jährige und in Diensten des SC Bern stehende Verteidiger drei Partien für den mittlerweile eingegangenen NLB-Klub Neuchâtel Young Sprinters.

Unerfahrene Tschechen

Bei den Schweizern ist Verteidiger Jérémie Kamerzin (Fribourg) der einzige im Kader verbliebene Spieler, der in der laufenden WM-Vorbereitung sein Debüt für das Nationalteam gegeben hat und sich zumindest theoretisch Chancen auf eine WM-Teilnahme ausrechnen kann. Ganz anders ist die Situation bei den Tschechen, die mit einer sehr unerfahrenen Equipe in die Schweiz gereist sind. Nicht weniger als 15 Spieler, sieben mehr und damit fast doppelt so viele wie im Schweizer Team, haben weniger als zehn Länderspiele auf ihrem Konto. Und NHL-Spieler hat der nach Olympia wieder eingesetzte Nationaltrainer Vladimir Ruzicka noch keine aufgeboten.

Die Bilanz gegen Tschechien in der jüngeren Vergangenheit liest sich sehr gut. Unter Simpson hat die Schweiz sechs von acht Vergleichen gewonnen, unter anderen alle vier Duelle an Weltmeisterschaften oder zuletzt an den Olympischen Spielen (1:0). Im Gegensatz zur letzten WM ist Tschechien an der WM in Weissrussland nicht in der Schweizer Gruppe eingeteilt.

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