Kanada verteidigt den Titel an der WM in Russland erfolgreich. Das Team von Headcoach Bill Peters setzt sich im Final gegen Finnland 2:0 durch und sichert sich zum 26. Mal die WM-Goldmedaille.
In der 12. Minute liessen die Finnen Connor McDavid vor dem Tor etwas Raum, den der 19-Jährige zur Führung der Kanadier nutzte. Der Erstrunden-Draft von 2015, der in seiner ersten Saison in der NHL mehr als einen Punkt pro Partie für die Edmonton Oilers realisiert hatte, erzielte nach acht Assists den ersten Treffer an dieser WM. Dieser entpuppte sich als Game-Winning-Goal, da die Kanadier in der Defensive sehr diszipliniert agierten. 0,9 Sekunden vor dem Ende sorgte Matt Duchene mit einem Schuss ins leere Tore für den Schlussstand.
Von den Finnen kam in der Offensive viel zu wenig. Es schien, als könnten sie sich von den taktischen Fesseln nicht lösen. Selbst in der Schlussphase riskierten sie nicht wirklich etwas, ausser dass sie eine Minute vor dem Ende Torhüter Mikko Koskinen durch einen sechsten Feldspieler. Zudem fehlte es dem Team aus dem hohen Norden diesmal an der nötigen Effizienz – vor dem Final waren sie diesbezüglich die Nummer 1. In der 39. Minute beispielsweise vergab Jarno Koskiranta im Powerplay eine Topchance zum Ausgleich. In der 16. Minute war der erst 18-jährige Patrik Laine alleine vor dem kanadischen Keeper Cam Talbot gescheitert. Der Torhüter der Edmonton Oilers feierte den vierten Shutout an dieser WM. Anaheims Corey Perry gehört nach dem Triumph neu dem «Triple Gold Club» an. Er ist der 27. Spieler, der sich Olympiasieger, Weltmeister und Stanley-Cup-Champion nennen darf. Kanada seinerseits fehlt nur noch ein Titel, um zu Rekordweltmeister Russland aufzuschliessen.
Für den neutralen Zuschauern bot die Partie nur wenig Spektakel, was die beiden Mannschaften allerdings in der Verteidigung zeigten, war erstklassig, wurden doch auf beiden Seiten kaum Fehler begannen. Die Kanadier, die in der Vorrunde gegen Finnland noch 0:4 verloren hatten, waren der verdiente Sieger, taten sie doch mehr fürs Spiel. Dies verdeutlicht das Schussverhältnis von 33:16. Damit gewannen die Nordamerikaner auch den dritten WM-Final gegen Finnland nach 1994 (2:1 n.P.) und 2007 (4:2).
Überhaupt ist die Bilanz der Finnen, die zuvor an diesem Turnier sämtliche neun Spiele gewonnen hatten, in WM-Endspielen desaströs. Seit der Einführung der K.o-Phase im Jahr 1992 standen sie zum zehnten Mal im Final und verliessen das Eis zum achten Mal als Verlierer. Deshalb verpasste es Finnland, als erste Nation im gleichen Jahr die Titel bei der U18, der U20 und den «Grossen» zu holen.
Telegramm
Finnland – Kanada 0:2 (0:1, 0:0, 0:1)
Moskau. – 11’509 Zuschauer. – SR Gofman/Wehrli (RUS/SUI), Lasarew/McIntyre (RUS/USA). – Tore: 12. McDavid (Duchene) 0:1. 60. (59:59) Duchene (Marchand) 0:2 (ins leere Tor). – Strafen: 3mal 2 Minuten gegen Finnland, 4mal 2 Minuten gegen Kanada.
Finnland: Koskinen; Pokka, Lindell; Hietanen, Jaakola; Ohtamaa, Kivistö; Laine, Barkov, Jokinen; Komarov, Koivu, Granlund; Aho, Koskiranta, Pyöräla; Rantanen, Sallinen, Pihlström.
Kanada: Talbot; Tanev, Rielly; Ellis, Murray; Ceci, Matheson; Dumba; Stone, Scheifele, O’Reilly; Perry, Brassard, Hall; Duchene, McDavid, Marchand; Gallagher, Reinhart, Jenner; Domi.
Bemerkungen: Timeout Finnland (59:52). Finnland 59:00 bis 59:59 ohne Goalie.