Wenn heute zum Abschluss der Olympischen Spiele Kanada und Schweden im Final des Eishockey-Turniers aufeinandertreffen, sind wenig Fehler und noch weniger Tore zu erwarten.
Es ist bisher das Turnier der Torhüter und Verteidiger. Dies musste bereits das Schweizer Nationalteam erfahren, das mit nur drei geschossenen Toren, aber auch mit nur vier Gegentreffern und zwei Shutouts von Jonas Hiller bereits nach den Achtelfinals die Heimreise hatte antreten müssen. Auch die beiden Finalisten überzeugten bisher defensiv: In fünf Spielen kassierten Kanada nur drei, Schweden nur sechs Gegentreffer.
Die wenigen Tore, welche die beiden Teams erzielten, schossen mehrheitlich Verteidiger. Die teamintern besten Skorer sind mit Drew Doughty (6 Punkte) und Shea Weber (5) bei Kanada ebenso Verteidiger wie bei Schweden mit Erik Karlsson (8). Der beste Stürmer der beiden Finalisten, der in der Skorerliste weit vorne auftaucht, ist Schwedens Daniel Sedin mit ebenfalls fünf Skorerpunkten.
Offensiv bisher kein Faktor war zum Beispiel Sidney Crosby. Der kanadische Starstürmer hatte vor vier Jahren in Vancouver den Final gegen die USA mit seinem Tor in der Verlängerung entschieden. In Sotschi wartet er noch immer auf seinen ersten Treffer. Der Olympiasieger von Vancouver steigt als leicht favorisierte Mannschaft in den Final und hat die Chance, als erste Equipe seit Einbezug der NHL-Profis den Olympiasieg zu wiederholen.
In beiden Halbfinals machten die Protagonisten kaum Fehler. Überraschende und spektakuläre Aktionen blieben Mangelware, so dass die Partien für die Zuschauer eher «langweilig» daher kamen – trotz hochklassigem Eishockey.
Kanadas Finalgegner Schweden setzt traditionell auf Disziplin. Beim 2:1 im Halbfinal gegen das spielstärkere Finnland setzte «Tre Kronor» seine Stärken einmal mehr perfekt um. Der Weltmeister, der in Sotschi verletzungsbedingt auf seine besten zwei Center (Henrik Zetterberg, Henrik Sedin) verzichten muss, hat die Chance, zum dritten Mal nach 1994 und 2006 Gold zu holen.