Nach mehreren Zwischenfällen an der Grenze hat sich Kanada mit einer Anti-Waffen-Kampagne an Touristen aus den USA gewandt: «Der Grenzschutz empfiehlt Ihnen, Ihre Schusswaffen zu Hause zu lassen, wenn Sie nach Kanada reisen.»
In einem am Montag veröffentlichten Aufruf werden US-Bürger auf das deutlich strengere kanadische Waffenrecht hingewiesen. Zugelassene Schusswaffen könnten zwar «zur Jagd und zum Schutz vor wilden Tieren in abgelegenen Gegenden eingesetzt werden».
Der Einsatz von Schusswaffen zur Selbstverteidigung oder zum Schutz von Eigentum werde hingegen «nicht als gültiger Zweck zum Import von Waffen nach Kanada erachtet». Auch der Besitz von Springmessern, Armbrüsten oder Schlagringen sei in Kanada illegal.
Rentner mit Waffen erwischt
Am Grenzübergang Saint Stephan in der südöstlichen Provinz New Brunswick hatten kürzlich zwei Rentner aus dem US-Bundesstaat Texas gegen das kanadische Waffenrecht verstossen.
Obwohl sie angaben, keine Waffen bei sich zu tragen, förderten die Beamten bei der Durchsuchung ihrer Autos mehrere Handfeuerwaffen, eine Schrotflinte, Tränengas und Munition zutage. In beiden Fällen mussten die Touristen eine Strafe von 775 Dollar zahlen und Kanada umgehend verlassen.
Im ersten Halbjahr wurden im Gepäck von Waffenliebhabern und Schmugglern 413 Schusswaffen an der kanadischen Grenze sichergestellt, 27 mehr als in den ersten sechs Monaten des Vorjahres.
Kanadas Behörden führen den jüngsten Anstieg von Gewaltverbrechen auch auf den illegalen Import von Pistolen und anderen verbotenen Waffen aus den USA zurück.