Mehrere Indianergemeinden im Westen Kanadas haben Klage gegen zwei kürzlich verabschiedete Gesetze eingereicht. Sie verlangten am Dienstag vom kanadischen Bundesgericht, die Regelungen für nichtig zu erklären, da sie die Jagd- und Fischereirechte der Ureinwohner einschränken könnten.
Die beiden im Dezember verabschiedeten Gesetze weichen nach Ansicht der Kläger die Bestimmungen für den Boden- und Gewässerschutz in der an Ölsanden reichen Region auf.
Der kanadische Staat müsse die Verträge mit den Ureinwohnern einhalten und dafür sorgen, dass kommende Generationen in den Indiandergebieten jagen und fischen könnten, sagte George Stanley von der Gemeinschaft Frog Lake auf einer Medienkonferenz in Ottawa. Die Verträge mit dem Staat sollen es den Ureinwohnern ermöglichen, ihre traditionelle Lebensweise fortzuführen.
Die Klage gegen die neuen Gesetze kam kurz vor einem geplanten Treffen des kanadischen Premierministers Stephen Harper mit Vertretern der Ureinwohner am Freitag. Harper stimmte einem Gespräch zu, nachdem die Chefin einer Indianergemeinde im Bundesstaat Ontario vor vier Wochen in den Hungerstreik getreten war, um auf die Probleme der Ureinwohner aufmerksam zu machen.
In einem anderen Rechtsstreit entschied das kanadische Bundesgericht am Dienstag, dass etwa 600’000 Ureinwohner, die ausserhalb der Reservate leben, die gleichen Rechte wie Reservatsbewohner haben. Sie können demnach unter anderem von Steuerbefreiungen profitieren.