Die SP Graubünden geht im Hinblick auf die Regierungsratswahlen im Juni nächsten Jahres neue Wege. Die Partei ermittelt in offenen Vorwahlen, wen sie als Kandidatin oder Kandidaten ins Rennen um einen der fünf Regierungssitze schickt.
Die SP wolle den Fortschritt fördern und mehr Demokratie wagen, sagte Kantonalparteipräsident Philipp Wilhelm am Montag vor den Medien in Chur. Parteisekretär Lukas Horrer hat einen Nominierungsprozess für die Regierungsratswahlen ausgetüftelt, an dem alle in Graubünden wohnhaften Personen über 16 Jahren teilnehmen können.
Einzige Bedingung: Wer an den Vorwahlen wählt, der muss einen Satz unterschreiben, wonach er die SP-Teilnahme in der Kantonsregierung befürwortet. Parteisekretär Horrer nannte diese Vorwahlen eine schweizweite Premiere.
Der kantonale SP-Parteitag muss am 25. März sein Einverständnis zu den Vorwahlen geben und gleichzeitig den ersten Schritt machen. Zu den Vorwahlen sind Kandidatinnen und Kandidaten zugelassen, welche vom Parteitag nominiert werden. Dazu müssen sie die Hürde des absoluten Mehrs beim parteiinternen Nominierungsverfahren überspringen.
Jäger geht nach 8 Jahren
Mitglieder oder Sympathisanten der SP erhalten die Wahlunterlagen per Post zugeschickt. Alle anderen Personen können sich auf der Vorwahl-Webseite der SP bis am 28. Mai registrieren. Ab 6. Juni wird das Wahlmaterial verschickt. Gewählt wird am 25. Juni – also etwa ein Jahr vor den ordentlichen Regierungsratswahlen.
Bei den ordentlichen Regierungsratswahlen im kommenden Jahr müssen die Sozialdemokraten einen Sitz in der fünfköpfigen Exekutive verteidigen. Ihr Regierungsrat, Martin Jäger, könnte zwar nochmals für eine vierjährige Amtszeit kandidieren. Der Erziehungsdirektor zieht sich aber aus Altersgründen aus der Politik zurück und geht in Pension.