Heute Samstag beginnt die EM auch in der Ukraine. Zu sehen sind in der nominell wohl bestbesetzten Vorrunden-Gruppe zwei der meistgenannten Titelkandidaten.
In Lwiw trifft Deutschland um 20.45 Uhr auf Portugal, um 18.00 Uhr spielt Holland in Charkiw gegen Dänemark. Deutschland, neben Spanien meistgenannter Anwärter auf die EM-Krone, beschäftigte vor seinem Startspiel vor allem die Frage, wie der Starspieler des Gegners in den Griff zu kriegen ist. Die Tempo-Dribblings, die Power und die Technik von Cristiano Ronaldo können jede Abwehr vor unlösbare Probleme stellen.
Die Deutschen sind jedoch stark und selbstbewusst genug, um auch diese Aufgabe zu meistern. Schliesslich hat die Mannschaft an einer EM-Endrunde noch nie ein Startspiel verloren. In der Qualifikation gewann Deutschland sämtliche 10 Partien und in den letzten 16 Länderspielen erzielte das Team jedes Mal zumindest einen Treffer, in neun Fällen waren es sogar drei und mehr Tore. Auch das bisher letzte Aufeinandertreffen mit Portugal hatte mit einem Sieg der Deutschen geendet. 2008 warfen sie in Basel die Portugiesen mit einem 3:2 im Viertelfinal aus dem EM-Turnier. Cristiano Ronaldo blieb in diesem Spiel ohne Torerfolg.
Portugal hat zuletzt die Hauptprobe für die EM ziemlich vermasselt. In Lissabon ging vor einer Woche der letzte Test gegen die Türkei mit 1:3 verloren, wenige Tage zuvor gab es in Leiria, also ebenfalls zuhause, ein enttäuschendes 0:0 gegen Mazedonien.
Das zweite Spiel der Gruppe B sieht einen deutlichen Favoriten. Um in dieser schwierigen Poule weiterzukommen, darf man gegen Aussenseiter Dänemark keine Punkte liegen lassen. Dessen ist sich Hollands Coach Bert van Maarwijk bewusst. Seit 1967 verloren die Holländer keines der acht Länderspiele gegen Dänemark, zumindest nicht in der regulären Spielzeit. In dieser Statistik ist aber auch das Halbfinal-Duell der EM 1992 enthalten. Damals stand es nach 120 Minuten 2:2, doch im Penaltyschiessen setzten sich die Dänen durch und holten schliesslich auch sensationell den Titel. Den bisher letzten Vergleich gewann Holland in der Vorrunde der WM 2010 mit 2:0.
Die Hoffnungen Hollands ruhen traditionellerweise auf der Offensive, die erneut so gut besetzt ist, dass selbst Träger grosser Namen auf der Ersatzbank Platz nehmen müssen. So ist beim WM-Finalisten von 2010 Schalkes Klaas-Jan Huntelaar, bester Torschützer der Bundesliga, nur als Joker vorgesehen. Er muss vorerst hinter Leuten wie Robin van Persie und Arjen Robben zurückstehen.