Im Donnerstagsspiel der 33. Super-League-Runde will St. Gallen bei den Young Boys die nötigen Punkte zum sicheren Ligaerhalt holen. Die Vorzeichen dafür stehen allerdings nicht sehr gut.
Noch ist die Lage der Ostschweizer nicht alarmierend. Es müsste ja auch sehr vieles gegen St. Gallen laufen, sollten sie noch in den Abstiegskampf geraten. Viel Erbauliches zeigte die Mannschaft von Trainer Joe Zinnbauer in den letzten Wochen aber nicht, auch nicht beim 2:2 am letzten Wochenende in Thun, als sie eine fast 70-minütige Überzahl nicht zum Sieg nutzen konnte. Dem jungen Team, das musste Zinnbauer in den letzten Wochen zusehends feststellen, fehlt ein Anführer auf dem Platz.
Vier Spiele vor Schluss ist von Europa-League- bis Abstiegsplatz alles möglich. St. Gallen taumelt derzeit irgendwo dazwischen – mit Tendenz nach unten: Siebenmal ging das Team in den letzten zehn Spielen als Verlierer vom Platz, nur eines konnte es in dieser Spanne gewinnen (2:1 gegen Sion). Zum dritten Mal in den letzten drei Jahren sind die St. Galler in der Rückrunde in eine Krise geraten. Anstatt auf einen Europa-League-Platz zu schielen, wird in der Ostschweiz inzwischen gerechnet. Theoretisch kann St. Gallen noch Letzter werden.
Am Donnerstagabend (19.45 Uhr) treten die St. Galler bei den Young Boys an. Mit einem Erfolg in Bern ist auch deshalb nicht zu rechnen, weil sie gegen YB seit dem Wiederaufstieg 2009 nur zwei von 23 Duellen gewannen und in dieser Saison erst einen Punkt geholt haben. Im Stade de Suisse sind sie noch gänzlich sieglos (17 Spiele, 13 Niederlagen).
Vielleicht hilft den St. Gallern aber der Umstand, dass YB nur noch darf und nicht mehr muss. Die Berner haben ihren 2. Platz so weit zementiert, dass sie die nächste Saison mit der Teilnahme an der Champions-League-Qualifikation planen können. Vielleicht spielt das den St. Gallern, die nach nur einem Sieg aus den letzten zehn Spielen auf der Stelle treten, in die Karten.