«Kannibalen»-Polizist steht vor Gericht

Ein New Yorker Polizist muss sich seit Montag (Ortszeit) vor Gericht wegen des Vorwurfs verantworten, er habe dutzende Frauen entführen und aufessen wollen. Bei einer Verurteilung wegen geplanter Entführung droht ihm lebenslange Haft.

Der Polizist muss sich für ungewöhnliche Gelüste vor Gericht verantworten (Archiv) (Bild: sda)

Ein New Yorker Polizist muss sich seit Montag (Ortszeit) vor Gericht wegen des Vorwurfs verantworten, er habe dutzende Frauen entführen und aufessen wollen. Bei einer Verurteilung wegen geplanter Entführung droht ihm lebenslange Haft.

Unter Tränen sagte die Frau des Angeklagten als erste Zeugin vor dem Bundesgericht in Manhattan aus, ihr Mann habe den Wunsch gehabt, «menschliches Fleisch zu essen». Sie habe auf dem Computer des 28-Jährigen furchtbare Fotos von Leichen und Leichenteilen gesehen, fügte die 27-Jährige hinzu.

Offensichtlich habe ihr Mann «tausende E-Mails» mit anderen Menschen ausgetauscht, die ähnliche makabre Vorlieben hätten. Nach Aussage der Ehefrau, die nach ihren grausigen Entdeckungen mit ihrem Baby aus dem gemeinsamen Haus geflohen war und das FBI benachrichtigte, tauschte sich der Angeklagte im Internet auch über Frauen aus, die er persönlich kannte – sogar über sie selbst als potenzielles Opfer.

Ein guter Vater

Die Verteidigerin Julia Gatto erklärte, der Angeklagte sei trotz «sehr bizarrer» sexueller Fantasien ein guter Familienvater. Auf der Website, die ihr Mandant besucht habe, seien rund 38’000 Mitglieder registriert – sie alle seien Fantasten.

Die Staatsanwaltschaft wies diese Darstellung zurück. Der Angeklagte habe «sehr reale» Frauen im Visier gehabt, sagte Staatsanwalt Randall Jackson. Nach Angaben der Ermittler waren auf seinem Computer Dateien mit Namen und Fotos von mindestens 100 Frauen entdeckt worden, viele davon ergänzt durch persönliche Details wie Adresse und Beschreibung.

Der Polizist ist wegen Verschwörung zur Entführung von Frauen angeklagt. Zudem wird ihm vorgeworfen, für seine Suche nach potenziellen Opfern illegal Daten aus dem Polizeicomputer genutzt zu haben.

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