Im Hallenstadion besitzt am Sonntagnachmittag nur ein Team Grund zur Freude: Die ZSC Lions demontieren in Retro-Shirts vor über 11’000 Zuschauern den amtierenden Meister SC Bern mit 6:0.
Die Berner wurden von den ZSC Lions vorgeführt. Optisch sah es noch nicht einmal schlimm aus. Die Berner fighteten sogar noch in der zweiten Hälfte des zweiten Abschnitts, als die Lions 4:0 führten und die Partie längst entschieden war. Nach 40 Minuten deutete auch das Schussverhältnis (21:19) nicht auf das Debakel hin. Dass die Partie dennoch für den SCB debakulös endete, lag an der schier unglaublich hohen Fehlerquote.
Den Berner unterliefen dilettantische Missgeschicke: Beispielsweise vor dem 0:4, als die Berner Verteidiger in Unterzahl vor dem eigenen Tor den Puck vertändelten und Robert Nilsson daraufhin solo auf Goalie Marco Bührer losziehen und diesen austanzen konnte. Nilsson bestritt diese Saison erst das zweite komplette Spiel. Gegen Bern gelangen ihm drei Skorerpunkte, insgesamt buchte er diese Saison schon fünf Punkte.
Völlig unterschiedlich spielten die beiden Teams auch Powerplay: Die ZSC Lions nützten ihre beiden einzigen Chancen zum 1:0 (durch Patrick Bärtschi) und zum 4:0 (durch Nilsson). Der SC Bern konnte doppelt so oft in Überzahl spielen, kassierte mit einem Mann mehr auf dem Eis jedoch das 0:2 (durch Morris Trachsler) und konnte in der Folge nur mit viel Glück weitere Shorthander verhindern.
ZSC Lions – Bern 6:0 (2:0, 2:0, 2:0)
Hallenstadion. – 11’089 Zuschauer (Saisonrekord). – SR Popovic/Stricker, Espinoza/Huggenberger. – Tore: 9. Patrik Bärtschi (Latendresse, Nilsson/Ausschluss Krueger) 1:0. 12. Trachsler (Stoffel/Ausschluss Schäppi!) 2:0. 31. Nilsson (Cunti, Wick) 3:0. 36. Nilsson (Latendresse/Ausschluss Rubin) 4:0. 42. Bergeron (Kenins) 5:0. 46. Patrik Bärtschi (Kenins, Trachsler) 6:0. – Strafen: 5mal 2 Minuten gegen ZSC Lions, 2mal 2 Minuten gegen Bern. – PostFinance-Topskorer: Cunti; Martin Plüss.
ZSC Lions: Flüeler; Blindenbacher, Maurer; Seger, Geering; Stoffel, Bergeron; Daniel Schnyder; Baltisberger, Senteler, Künzle; Nilsson, Cunti, Wick; Patrik Bärtschi, Trachsler, Kenins; Bastl, Shannon, Latendresse; Schäppi.
Bern: Bührer; Kinrade, Kreis; Jobin, Hänni; Krueger, Flurin Randegger; Wellinger; Pascal Berger, Ritchie, Domenichelli; Vermin, Martin Plüss, Rüthemann; Lehtonen, Gardner, Scherwey; Rubin, Bertschy, Dostoinow; Alain Berger.
Bemerkungen: ZSC Lions ohne Wolf, McCarthy und Keller, Bern ohne Beat Gerber, Furrer und Roche (alle verletzt).
Weiteres Resultat vom Sonntag: Lausanne – Rapperswil-Jona 2:1.
Rangliste: 1. Davos 17/35. 2. Ambri-Piotta 17/35. 3. Kloten Flyers 18/35. 4. ZSC Lions 18/32. 5. Fribourg 17/31. 6. Genève-Servette 17/27. 7. Lausanne 17/22. 8. Bern 17/21. 9. Biel 17/20. 10. Lugano 17/20. 11. Zug 16/18. 12. Rapperswil-Jona Lakers 18/13.