Kanton Aargau beurteilt Mobilitätsbedürfnisse neu

Im Kanton Aargau werden die Verkehrswege künftig noch besser auf die Bedürfnisse der Benützer zugeschnitten. Als Grundlage dazu soll das überarbeitete Strategiepapier «mobilitätAARGAU» dienen, das am Montag vorgestellt und in die Anhörung geschickt wurde.

Im Kanton Aargau werden die Verkehrswege künftig noch besser auf die Bedürfnisse der Benützer zugeschnitten. Als Grundlage dazu soll das überarbeitete Strategiepapier «mobilitätAARGAU» dienen, das am Montag vorgestellt und in die Anhörung geschickt wurde.

Zuletzt waren die Eckwerte für die Weiterentwicklung der Mobilität im Kanton Aargau 2006 beschlossen worden. Diese basierten aber schon damals auf den Richtplan sowie auf Siedlungs- und Verkehrsprognosen, die von 1996 stammten.

Diese Erkenntnisse seien inzwischen völlig überholt, sagte der Aargauer Baudirektor Stephan Attiger am Montag vor den Medien in Aarau. Die Wohnbevölkerung wachse jedes Jahr um rund 7000 Personen. Dies führe zu viel Mehrverkehr.

Siedlungsentwicklung vorhersehbar

Mit der 2015 beschlossenen Festlegung des Siedlungsgebietes im Richtplan haben die Aargauer Verkehrsplaner nun eine aktuelle Planungsgrundlage in der Hand. Man wisse jetzt genau, wo die Bevölkerungsentwicklung stattfinde, sagte Baudirektor Attiger.

Weitere Grundlagen für das Strategiepapier «mobilitätAARGAU» bilden aktualisierte Verkehrs- und Bevölkerungsentwicklungsprognosen. Auch neue Trends in Sachen Mobilität wie selbstfahrende Autos oder das Bedürfnis nach Schnellstrecken für E-Bikes sind in das Papier eingeflossen.

Unterschiedliche Strategien für Stadt und Land

Eine der Stossrichtungen des Papiers besteht darin, das Verkehrsangebot noch besser auf den Raumtyp abzustimmen. In Kernstädten, ländlichen Zentren oder urbanen Entwicklungsräumen soll der Anteil des Fuss- und Radverkehrs am Gesamtverkehr erhöht werden.

Trotzdem sollen die Zentren auch mittels motorisieren Verkehr erreichbar sein. Auf der Ebene des öffentlichen Verkehrs wird eine noch höhere Taktfolge angestrebt.

Ziele in den ländlichen Räumen sind die Stärkung des öV entlang den Entwicklungsachsen und bessere Umsteigemöglichkeiten vom Individual- auf den öffentlichen Verkehr. Wichtig im ländlichen Raum ist auch die Funktionsfähigkeit des Kantonsstrassennetzes.

Eine andere Stossrichtung des Strategiepapiers zielt darauf hin, die Benützer von Strassen und öV besser über die Möglichkeiten zu informieren, beispielsweise welche Möglichkeiten ihnen zur Verfügung stehen. Dazu sollen die Anbieter von Dienstleistungen in Sachen Mobilität noch besser miteinander verknüpft werden.

Die Anhörung des Strategiepapiers dauert bis Ende Juni. Bereits im Spätherbst 2016 soll der Aargauer Grosse Rat eine Botschaft erhalten. Der Beschluss des Kantonsparlamentes dazu soll im Frühling 2017 folgen.

Nächster Artikel