Die Aargauer Regierung wird auch in Zukunft im Majorzverfahren gewählt. Eine SVP-Motion, die einen Wechsel zum Proprozsystem forderte, wurde vom Aargauer Kantonsparlament am Dienstag mit 84 zu 46 Stimmen abgelehnt.
Mit Ausnahme der SVP sprachen sich sämtliche Fraktionen für die Beibehaltung der derzeitigen Regelung aus. Einzig eine kleine SP-Minderheit schloss sich den Argumenten der Motionärin an. Die Wahlchancen von Minderheiten seien im Proporzsystem grösser, und die Parteistärken würden besser abgebildet, sagte der Sprecher der SP-Minderheit.
Proporzwahlen seien fairer, einfacher und repäsentativer, argumentierte der Sprecher der SVP. Mit dem Proporzsystem hätte der Fall Kurt Wernli und damit jahrelange Spannungen zwischen der SP und dem damals wild kandidierenden SP-Regierungsrat verhindert werden können.
Die Befürworter des Majorzsystems wiesen darauf hin, dass es bei Regierungsratswahlen um Personen gehe und nicht um die Ermittlung von Parteistärken oder mathematischen Gleichungen. Das absolute Mehr sei eine hohe Messlatte und trage zu einer hohen politischen Akzeptanz der Gewählten bei, hiess es.
Auch die Aargauer Regierung konnte sich nicht für die SVP-Motion erwärmen. Mit Ausnahme der Kantone Zug und Tessin würde derzeit in allen anderen Schweizer Kantonen nach dem Majorzwahlsystem gewählt, sagte Regierungsrat Urs Hofmann. Im Kanton Zug sei man daran, ebenfalls zum Mehrheitsverfahren überzuschwenken.