Der Kanton Aargau schafft weitere Plätze für neu eintreffende Asylbewerber. Er will künftig in den unterirdisch gelegenen, so genannten Geschützten Operationsstellen (GOPS) der Spitäler Baden, Laufenburg, Muri und Aarau Unterkünfte einreichten.
Als erste wird in den kommenden Wochen die GOPS des Kantonspitals Baden in eine Asylbewerberunterkunft umfunktioniert, wie das kantonale Departement Gesundheit und Soziales am Mittwoch mitteilte. Die GOPS des Kantonsspitals Aarau soll nur im Notfall in Betrieb genommen werden, da im ehemaligen Schwesternhaus des Kantonspitals bereits rund 120 Unterbringungsplätze eingerichtet wurden.
Falls die Kapazität nicht ausreicht, will das kantonale Departement auch unterirdische Sanitätsstellen in den Gemeinden als Asylunterkünfte nutzen. Zudem wurde bei der Armee ein Gesuch für die Bereitstellung einer temporären, mobilen Unterbringungsmöglichkeit gestellt. Diese soll auf den Arealen bestehender kantonaler Unterkünfte aufgebaut werden.
Das Departement Gesundheit und Soziales beurteilt die Lage in ihrer Mitteilung zwar als ernst, aber noch nicht als Notlage. Bei einer Notlage will das Departement Zivilschutzunterkünfte der Gemeinden in Unterkünfte umwandeln. Diese Massnahme werde dann notwendig, wenn nicht innert nützlicher Frist eine erhebliche Anzahl zusätzlicher Unterbringungsplätze geschaffen werden könne.
Der Kanton Aargau rechnet, dass die Zahl der vom Bund zugewiesenen Personen bis zum Jahresende rund 2500 Personen betragen wird. Allein im Juni wurden dem Kanton vom Bund 276 Asylsuchende zugewiesen. Es handelt sich dabei um die höchste je registrierte Zahl. Sie liegt deutlich über den im Jugoslawien-Krieg verzeichneten Werten.
Vorangetrieben werden im Kanton Aargau auch die Pläne für kantonale Grossunterkünfte. Ein Vorprojekt für ein Standortkonzept wurde in Angriff genommen. Ziel ist es vorerst, die Grossunterkünfte regional ausgewogen zu verteilen.