Die Bakterienkrankheit Feuerbrand hat im südlichen Teil des Kantons Aargau grosse Schäden angerichtet. 250 Hochstammbäume mussten gerodet werden. Die schöne Wetterlage im Frühjahr hatte idealste Infektionsbedingungen für die Pflanzenkrankheit geboten.
Es wurden so viele Infektionstage verzeichnet wie seit vielen Jahren nicht mehr, wie das zuständige kantonale Departement Finanzen und Ressourcen am Montag mitteilte.
Betroffene Wirtspflanzen seien vor allem Birnbäume. Die Behörden erlaubten den Einsatz des Antibiotikums Streptomycin. Dieses wurde auf vier Betrieben erfolgreich eingesetzt. Der Einsatz wurde nur für berechtigte Betriebe und unter Einhaltung hoher Auflagen zum Schutz der Erwerbsobstanlage erlaubt.
Meldungen aus 150 Gemeinden
Im Kanton Aargau stellten insgesamt 33 Gemeinden Feuerbrandbefall fest. Zu kämpfen gibt die Bakterienkrankheit aber auch in mehreren Gemeinden in der Ostschweiz sowie in Teilen der Zentralschweiz, in Basel-Stadt oder im Kanton Neuenburg.
Schweizweit meldeten bisher rund 150 Gemeinden das Problem, wie die landwirtschaftliche Forschungsanstalt Agroscope auf ihrer Internetseite festhält. Zum Vergleich: 2014 lagen zum selben Zeitpunkt Meldungen aus rund 80 Gemeinden vor, 2013 waren es 40.
Für eine landesweite Feuerbrand-Bilanz ist es allerdings noch zu früh. Die Zahlen aus den Kantonen würden erst Ende Jahr vorliegen, hiess es am Montag beim Bundesamt für Landwirtschaft auf Anfrage.
Von Bakterien ausgelöst
Der Feuerbrand ist eine durch Bakterien ausgelöste Pflanzenkrankheit, die für befallene Kernobstbäume und damit auch für die entsprechenden Obstkulturen das Aus bedeuten kann. Bienen übertragen das Bakterium beim Bestäuben. Hohe Temperaturen begünstigen die Übertragung.
Der Feuerbrandbefall ist klar zu erkennen. Ganze Triebe des Baumes verfärben sich braun bis schwarz. Die Blätter bleiben an den Trieben hängen, und die Triebspitze ist nach unten gebogen.